Spotlight: Welt-AIDS-Tag 2022
Weltweit lebten laut UNAIDS 2021 knapp 38,4 Millionen Menschen mit HIV. Im selben Jahr infizierten sich etwa 1,5 Millionen Menschen neu mit dem Virus. 650.000 Menschen sind 2021 an Aids verstorben. Noch lange haben nicht alle Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten.
In Deutschland kann man heute mit HIV bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie alt werden und leben wie andere Menschen auch. Eine Übertragung von HIV ist unter einer wirksamen Therapie nicht mehr möglich.
Zugleich erleben Menschen mit HIV immer noch Zurückweisung, Benachteiligung oder Schuldzuweisungen – in der Familie, im Freundeskreis, im Job, in der Freizeit und sogar im Gesundheitswesen. Abwertung und Ausgrenzung machen krank. Sie können zu psychischen Erkrankungen führen und Menschen von Besuchen in ärztlichen Praxen abhalten. Angst vor Zurückweisung hält Menschen auch vom HIV-Test ab. Sie leben dann oft lange Zeit ohne Behandlung mit HIV, bis sie schwer krank werden (siehe auch die Ergebnisse des partizipativen Forschungsprojektes "positive stimmen 2.0").
Am 1. Dezember 2022 findet der 34. Welt-Aids-Tag statt. Ziel ist es, dafür zu sensibilisieren, wie wichtig ein Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung ist, und dafür, dass wir nur gemeinsam die Diskriminierung von Menschen mit HIV abbauen können.
Die gemeinsame Aktion zum Welt-Aids-Tag wird von der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung in Partnerschaft mit der Deutschen Aidshilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung realisiert.
Die Aktion stellt das Thema "Solidarität statt Diskriminierung" von Menschen mit HIV ins Zentrum. Die Kernbotschaft "Leben mit HIV - anders als du denkst?" soll die Betrachter*innen zur Refexion ihrer eigenen Denkmuster anregen.
Egal, ob es um den Job, Freizeit, Sexualität oder Familienplanung geht: Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen. Bei rechtzeitiger Behandlung lässt sich der Ausbruch von Aids verhindern. HIV ist unter Therapie auch nicht mehr übertragbar. Das sind die guten Nachrichten.
Die schlechten: Diskriminierung macht HIV-positiven Menschen das Leben oft immer noch unnötig schwer. Meist sind Vorurteile und Unwissenheit der Grund. Manche Leute fürchten nach wie vor eine Übertragung des Virus im Alltag und gehen deshalb auf Abstand, obwohl es dafür keinen Grund gibt.
Die Kampagne zeigt die Wirklichkeit im Jahr 2022: Menschen mit HIV geben einen Einblick in ihr Leben. Dabei wird deutlich: HIV muss im Alltag längst nicht mehr die Hauptrolle spielen. Und: Ein entspanntes und respektvolles Zusammenleben von Menschen mit und ohne HIV ist für viele bereits eine Selbstverständlichkeit.
Hilfreich ist dabei, wenn alle Beteiligten gut Bescheid wissen. Unsicherheiten lassen sich meist durch Informationen aus dem Weg räumen. Auch dabei will die Kampagne helfen.
Die Pressemeldung der Kampagnenpartner finden Sie hier.
Mehr zur Kampagne, Faktenblätter und weitere Materialien finden Sie ab dem 17.11.2022 unter welt-aids-tag.de.
In Nordrhein-Westfalen waren im Jahr 2021 nach Schätzungen des Robert Koch-Institutes (RKI) 360 Neuinfektionen zu verzeichnen. Dies sind etwa 40 Infektionen weniger als im Jahr 2020. Ca. 290 Personen sind Männer (Veränderung zu 2020: -35), etwa 75 Personen Frauen (Veränderung zu 2020: -5).
Rund 200 Personen haben sich über mann-männlichen Sex infiziert (Veränderung zu 2020: -30). Etwa 85 Personen haben sich über heterosexuelle Kontakte infiziert (Veränderung zu 2020: -5). Rund 70 Personen haben sich über i.v. Drogengebrauch infiziert (Veränderung zu 2020+/-0).
Am Ende des Jahres 2021 lebten rund 19.400 (Schwankungsbreite: 18.300 - 22.700) Menschen mit HIV oder Aids in NRW. Etwa 15.700 sind männlich, etwa 3.750 weiblich. Der Anteil der Menschen mit HIV, die von ihrer Infektion wussten, betrug 91 Prozent (2020: 90 Prozent). Der Anteil der Menschen mit HIV, die von ihrer Infektion wussten und eine antiretrovirale Therapie erhielten, bleibt bei 96 Prozent.
HIV-Erstdiagnosen wurden in NRW im Jahr 2021 schätzungsweise 540 (Veränderung zu 2020: -95) gestellt, etwa 180 davon erst bei fortgeschrittenem Immundefekt (Veränderung zu 2020: -50). Von den 180 Personen wiesen 100 bereits Aids-definierende Erkrankungen auf (Veränderung zu 2020: -25).
2021 gab es etwa 150 Todesfälle bei HIV-Infizierten. ! Der Anstieg der Todesfälle um +15 im Vergleich zum Vorjahr ist nicht auf HIV-bezogene Todesursachen zurückzuführen. Das RKI hat aufgrund des zunehmenden Alters der Menschen mit HIV nun die durchschnittliche Sterblichkeit der Allgemeinbevölkerung für alle Altergruppen in die Berechnung einbezogen.
Mehr lesen Sie in den RKI-Eckdaten für NRW 2021.
Deutschlandweit waren im Jahr 2021 nach Schätzungen des Robert Koch-Institutes 1.800 HIV-Neuinfektionen zu verzeichnen. Dies sind etwa 55 Infektionen weniger als 2020. Ca. 1.400 Personen sind Männer (Veränderung zu 2020: -65), etwa 360 Personen Frauen (Veränderung zu 2020: +10). Rund 1.000 Personen haben sich über mann-männlichen Sex infiziert (Veränderung zu 2020: -55). Etwa 440 Personen haben sich über heterosexuelle Kontakte infiziert (Veränderung zu 2020: +10). Rund 320 Personen haben sich über i.v. Drogengebrauch infiziert (Veränderung zu 2020: -15). Die Mutter-Kind-Übertragungen lagen unter 10.
Am Ende des Jahres 2021 lebten rund 90.800 (Schwankungsbreite: 85.300 – 96.000) Menschen mit HIV oder Aids in Deutschland. Etwa 72.700 sind männlich, etwa 18.100 weiblich. Der Anteil der Menschen mit HIV, die Ende 2021 von ihrer Infektion wussten, beträgt 90 Prozent. Der Anteil der Menschen mit HIV, die von ihrer Infektion wussten und in Behandlung waren, beträgt 96 Prozent.
HIV-Erstdiagnosen wurden in Deutschland im Jahr 2021 schätzungsweise 2.400 gestellt, etwa 790 davon erst bei fortgeschrittenem Immundefekt. Von den 790 Personen wiesen 430 bereits Aids-definierende Erkrankungen auf.
2021 gab es etwa 640 Todesfälle bei HIV-Infizierten. ! Der Anstieg der Todesfälle um +55 im Vergleich zum Vorjahr ist nicht auf HIV-bezogene Todesursachen zurückzuführen. Das RKI hat aufgrund des zunehmenden Alters der Menschen mit HIV nun die durchschnittliche Sterblichkeit der Allgemeinbevölkerung für alle Altergruppen in die Berechnung einbezogen.
Die Eckdaten für Deutschland und die anderen Bundesländer finden Sie unter rki.de.
Im Epidemiologischen Bulletin Nr. 31/2021 vom 5. August 2021 geht das Robert Koch-Institut auf Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Entwicklung der HIV-Neudiagnosen im Jahr 2020 ein:
"Die Zahl der in Deutschland gemeldeten HIV-Neudiagnosen ging im Jahr 2020 deutlich zurück. Wahrscheinlich hat die COVID-19-Pandemie wesentlich zu diesem Rückgang beigetragen. Verschiedene Faktoren dürften dabei eine Rolle gespielt haben:
- ein Rückgang der Zahl der Sexualpartnerinnen und -partner, insbesondere während des ersten Lockdowns im April/Mai 2020. Wie sich das Sexualverhalten im weiteren Verlauf des Jahres 2020 entwickelt hat ist aber derzeit weitgehend unklar.
- ein Rückgang von Testangeboten und Testnachfrage. Derzeit liegen allerdings noch keine Zahlen zu den im Jahr 2020 durchgeführten HIV-Tests vor. Es ist anzunehmen, dass die routinemäßige Testung von Schwangeren und die Testung von symptomatischen Personen in Kliniken und Praxen nur wenig beeinträchtigt war, die Zahl der Screening-Untersuchungen bei symptomlosen Personen dagegen stärker.
- ein Rückgang der Mobilität sowohl zwischen verschiedenen Ländern als auch innerhalb Deutschlands. Dies dürfte vor allem zu einem Rückgang von durch Migration und Tourismus importierten Infektionen geführt haben.
Ein weiterer Faktor, der zu einem Rückgang der HIV-Neudiagnosen beigetragen haben könnte, ist die vermehrte Nutzung der HIV-PrEP, die seit September 2019 zu Lasten der Krankenkassen verschrieben werden kann. Mit den vorliegenden Daten sind COVID-19-Effekte und PrEP-Effekte allerdings schwer auseinanderzuhalten. Der vergleichbare Rückgang von HIV-Neudiagnosen bei MSM und bei HET (s. Abb. 3) spricht eher gegen einen starken PrEP-Effekt, weil die PrEP-Nutzung bei MSM sehr viel stärker verbreitet ist als bei HET, aber dies schließt vor allem lokale und regionale PrEP-Effekte nicht aus. So ist der Rückgang der HIV-Neudiagnosen in Berlin besonders ausgeprägt, wo auch der PrEP-Gebrauch am weitesten verbreitet ist.
Die absolute und prozentuale Zunahme von HIV-Neudiagnosen bei IVD ist schon seit 2013 zu beobachten und hat sich auch unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie weiter fortgesetzt.
Es ist zu befürchten, dass der Rückgang bei den HIV-Testungen im Jahr 2020 zu einer steigenden Zahl noch nicht diagnostizierter HIV-Infektionen geführt haben könnte. Bei einer Wiederzunahme der sexuellen Aktivität nach Abflauen der COVID-19-Pandemie könnte dies zu einem stärkeren Wiederanstieg von HIV-Neuinfektionen führen."
Europäische Union, Europäischer Wirtschaftsraum, WHO-Region Europa
Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) berichtet, dass in 2020 und 2021 in der EU und dem EWR wesentlich weniger HIV-Diagnosen erfolgten als im Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie. Waren es im Jahr 2019 noch 23.649 Diagnosen, sind es im Jahr 2020 16.441 und im Jahr 2021 16.624. Die Anzahl der HIV-Diagnosen fiel also in den zwei Pandemiejahren um jeweils 30 Prozent im Verglich zu 2019.
Sex zwischen Männern ist 2021 nach wie vor der vorherrschende Modus der HIV-Übertragung in der EU/im EWR, auf den 40 % (6.648) aller neuen HIV-Diagnosen und mehr als die Hälfte (55 %) der Diagnosen, bei denen der Übertragungsweg bekannt war. Heterosexuelle Kontakte waren im Jahr 2021 die zweithäufigste gemeldete Form der HIV-Übertragung in der EU/im EWR; sie machten 29 % (4.848) aller HIV-Diagnosen und 40 % der Diagnosen aus, bei denen der Übertragungsweg bekannt war. Die Übertragung durch injizierenden Drogenkonsum machte im Jahr 2021 fast 4 % der HIV-Diagnosen aus.
Der beobachtete Rückgang ist wahrscheinlich zum Teil auf das reduzierte Testangebot zurückzuführen, das sich aus den Einschränkungen des Gesundheitswesens im Zusammenhang mit der der COVID-19-Pandemie ergab.
Die höchsten Anteile an Spätdiagnosen (hier definiert als CD4-Zellzahl < 350 Zellen/µl) wurden bei Frauen (57 %), älteren Erwachsenen (61 % bei den 40- bis 49-Jährigen und 80 % bei den über 50-Jährigen), bei Männern oder Frauen, die sich durch heterosexuellen Sex infiziert hatten (69 % bzw. 56 %), bei Personen, die HIV durch injizierenden Drogenkonsum erworben hatten (56 %), sowie bei Migrant*innen aus Süd- und Südostasien (66 %) und Afrika südlich der Sahara (60 %) beobachtet.
Den Bericht des ECDC finden Sie unter ecdc.europa.eu.
Der UNAIDS-Bericht zum Welt-Aids-Tag 2022 wurde am 29. November 2022 in Dar Es Salaam, Tansania, vorgestellt. Präsentiert wurde der Bericht mit dem Titel 'Dangerous Inequalities' (Gefährliche Ungleichheiten) von UNAIDS-Exekutivdirektorin Winnie Byanyima, die in Tansania zu Gast war. Das Video zur Pressekonferenz und das Statement finden Sie unter unaids.org. Mehr erfahren Sie auch hier.
Laut UNAIDS lebten im Jahr 2021 38,4 Millionen Menschen mit HIV. 1,5 Millionen Menschen haben sich im Jahr 2021 neu infiziert. 650.000 Menschen sind in diesem Jahr an Aids-definierenden Erkrankungen verstorben.
Etwa 85 Prozent der Menschen, die mit HIV leben, wissen von ihrer Infektion. Von den HIV-positiven Menschen, die von ihrer Infektion wissen, haben 88 Prozent einen Zugang zu einer antiretroviralen Therapie. Bei 92 Prozent der behandelten ist die Therapie so wirksam, dass die HIV-Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt.
Um Aids bis 2030 zu beenden hat UNAIDS zum Welt-Aids-Tag 2020 neue Ziele ausgerufen. Bis 2025 sollen
- 95 Prozent der Menschen mit HIV ihre HIV-Diagnose erhalten haben
- 95 Prozent der Diagnostizierten eine anti-retrovirale Therapie erhalten
- 95 Prozent der Behandelten eine HIV-Viruslast unter der Nachweisgrenze haben
- 90 Prozent der Menschen aus den Schlüsselgruppen Zugang zu integrierten Angeboten haben, die für ihre allgemeine Gesundheit wichtig sind
- weniger als 10 Prozent der Länder durch strafrechtliche und politische Vorgaben den Zugang zu Angeboten einschränken oder verhindern
- weniger als 10 Prozent der Menschen mit HIV und aus den Schlüsselgruppen Stigma und Diskriminierung erfahren
- weniger als 10 Prozent der Frauen und Mädchen mit HIV und aus den Schlüsselgruppen Geschlechterdiskriminierung und Gewalt ausgesetzt sein
Im Global Aids Update 2022 sieht UNAIDS die Erfolge der letzten Jahre durch die Corona-Pandemie in Gefahr. Die jüngsten von UNAIDS erhobenen Daten zeigen, dass die Zahl der HIV-Neuinfektionen in 2021 zwar weltweit zurückgegangen ist, aber nur um 3,6 Prozent im Vergleich zu 2020 - der geringste jährliche Rückgang seit 2016.
Jeden Tag infizieren sich 4.000 Menschen, darunter 1.100 junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren, mit HIV. Wenn sich die derzeitigen Trends fortsetzen, werden im Jahr 2025 1,2 Millionen Menschen neu mit HIV infiziert sein, dreimal mehr als die für 2025 angestrebte Zahl von 370.000 Neuinfektionen.
Mehr lesen Sie im Global Aids Update 2022 unter indanger.unaids.org.
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Welt-Aids-Tags-Motto: Equalize!
UNAIDS weist mit dem Welt-Aids-Tags-Motto "Equalize" (Ungleichheiten beseitigen) auf die Ungleichheiten hin, die die Aids-Pandemie aufrechterhalten.
Der Slogan "Equalize" ist ein Aufruf zum Handeln. Ungleichheiten sind nicht unvermeidlich und können abgebaut werden. Der Slogan will alle auffordern, sich für die bewährten praktischen Maßnahmen einzusetzen, die zur Beseitigung von Ungleichheiten und zur Beendigung von Aids erforderlich sind. Dazu gehören:
- Verbesserung der Verfügbarkeit, Qualität und Angemessenheit von Dienstleistungen für HIV-Behandlung, -Tests und -Prävention, damit jede*r gut versorgt ist.
- Reform von Gesetzen, Politikstrategien und Praktiken, um die Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV sowie von Schlüsselgruppen zu bekämpfen, damit jede*r respektiert und willkommen geheißen wird.
- Teilen von Technologien, um einen gleichberechtigten Zugang zu den besten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich HIV zu ermöglichen, sowohl zwischen verschiedenen Communities als auch zwischen dem globalen Süden und Norden.
- Die Communities sollen in die Lage versetzt werden, die "Equalize"-Botschaft zu nutzen und anzupassen, um die besonderen Ungleichheiten, mit denen sie konfrontiert sind, deutlich zu machen und auf die notwendigen Maßnahmen zu deren Beseitigung zu drängen.
Die Daten von UNAIDS zur weltweiten HIV-Bekämpfung zeigen, dass in den letzten beiden Jahren der COVID-19-Krise und anderer globaler Krisen die Fortschritte bei der Bekämpfung der HIV-Pandemie ins Stocken geraten sind, dass die Ressourcen geschrumpft sind, und dass infolgedessen Millionen von Menschenleben gefährdet sind.
Mehr lesen Sie unter unaids.org.
Menschen mit einer HIV-Infektion und einer nicht nachweisbaren Viruslast unter Therapie können das Virus sexuell nicht übertragen. Darauf weist die Landeskommission AIDS NRW mit ihrem Statement "n = n: nicht nachweisbar = nicht übertragbar" hin.
Die Landeskommission AIDS berät die Landesregierung Nordrhein-Westfalen in grundsätzlichen Fragen der Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Eindämmung von AIDS. Die Mitglieder der Kommission sind Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Verbänden und Vereinen, die direkt oder indirekt mit der Prävention, Beratung, Betreuung und Versorgung von Menschen mit HIV und AIDS befasst sind – zum Beispiel Ärztekammern, Kassenärztliche Vereinigungen, Wohlfahrtsverbände, kommunale Spitzenverbände, Aids- und Drogen-Selbsthilfe.
n = n: HIV wird unter wirksamer Therapie auch beim Sex ohne Kondom nicht übertragen
Eine HIV Infektion ist nicht heilbar, aber behandelbar. Das bedeutet, dass bei rechtzeitiger Diagnose und wirksamer Therapie Aids verhindert werden kann und ein langes Leben mit HIV möglich ist. Außerdem ist belegt, dass bei wirksamer Therapie die Anzahl der Viren soweit reduziert (unterhalb der Nachweisgrenze) werden kann, dass HIV auch bei Sex ohne Kondom nicht übertragen wird. Voraussetzung dafür ist eine dauerhafte Therapietreue.
Die Ergebnisse der PARTNER-Studien (Partners of people on ART: a New Evaluation of the Risks) belegen, dass bei einer Viruslast unter der Nachweisgrenze keine HIV-Übertragungen stattgefunden haben. Dies schließt Daten zu schwulen Männern sowie zu Paaren, die Analverkehr praktizieren, ein.
n = n: Auf natürlichem Wege Kinder zeugen und Kinder bekommen
Ebenso bedeutet dies, dass unter antiretroviraler Therapie Menschen mit HIV Kinder zeugen und Frauen mit HIV HIV-negative Kinder gebären können, ohne auf Inseminationsmethoden beziehungsweise Kaiserschnitt zurückgreifen zu müssen.
n = n: Ermutigung für Menschen mit HIV
Die Landeskommission will mit der Botschaft n = n Menschen mit HIV ermutigen, Scham und Angst abzulegen und an der Gesellschaft teilzuhaben wie andere Menschen auch. Die Landeskommission hofft, dass die Verbreitung der Botschaft n = n zum Abbau von Diskriminierung und Stigmatisierung in der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem beiträgt, und damit den Zugang zu Test und Behandlung verbessert.
Das gesamte Statement lesen Sie unter mags.nrw oder hier.
Die Mitglieder der Landeskommission AIDS finden Sie unter mags.nrw.
Mehr zu n = n lesen Sie auch in unserem Spotlight n=n.
Die rote Schleife symbolisiert weltweit Solidarität mit Menschen mit HIV/Aids. Im Frühjahr 1991 entwickelte Visual Aids in New York die Idee für ein globales Symbol im Kampf gegen die Immunschwäche AIDS.
Ein Symbol für Solidarität und Toleranz gegenüber den von der Gesellschaft häufig ausgegrenzten HIV-positiven und Aids-kranken Menschen. Seit der Nutzung der roten Schleife in Deutschland im Jahr 1993 wurden hier viele Millionen roter Schleifen verteilt.