Syphilis und andere sexuell übertragbare Infektionen in NRW
Die Anzahl der Syphilis-Meldungen aus Nordrhein-Westfalen ist 2021 mit 1.435 Meldungen weiter deutlich gesunken (2020: 1.711). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr betrug 16%. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Coronapandemie und die hieraus resultierenden Einschränkungen einen Einfluss auf das Testangebot, das Testverhalten und das Sexualverhalten gehabt hat.
Eine hohe Anzahl an Meldungen sind weiterhin in den Gebietseinheiten Köln und Düsseldorf sowie im jeweiligen Umland zu verzeichnen. In den meisten Gebieten und Kreisen ist ein Rückgang der Meldezahlen festzustellen, in 7 Gebietseinheiten sind die Meldezahlen leicht gestiegen.
Von 1.435 Meldungen waren 905 mit dem Übertragungsweg "Männer, die Sex mit Männern haben" versehen, 196 mit dem Übertragungsweg "Heterosexuelle Kontakte", 6 mit "Kontakt zu Prostituierten", 2 mit "Ausübung von Prostitution“ und 326 mit "nicht erhoben".
Geschlecht: Die überwiegende Anzahl der Meldungen (1.352) sind Männer, 82 sind Frauen. Bei 1 Meldung ist das Geschlecht unbekannt.
Bei Männern sind die Altersklassen von 20 bis 59 Jahren stärker betroffen; bei Frauen finden sich in den Altersklassen von 30 bis 49 Jahren die meisten Meldungen pro Jahr.
Die Inzidenz (Anzahl der Fälle pro 100.000 Einwohner*innen) liegt in Nordrhein-Westfalen 2021 bei 8,01 (vgl. Deutschland 2021: 8,09).
Alle Angaben zu Meldungen entstammen der webbasierten Abfrage des Robert Koch-Instituts (RKI), SurvStat@RKI 2.0, Abfragedatum: <24.10.2022>.
Weitere Details zu den Meldungen in 2021 und den Vorjahren finden Sie hier (PDF).
Wenn Sie sich zur deutschlandweiten Entwicklung der Syphilis informieren möchten, finden Sie das Infektionsepidemiologische Jahrbuch für 2020 des Robert Koch-Institutes vom 20. September 2021 unter rki.de. Ein Epidemiolosches Bulletin zur Syphilis wurde 2021 bisher nicht veröffentlicht; das letzte Bulletin zur Syphilis in Deutschland betrachtet das Jahr 2019 unter rki.de.
Syphilis und HIV-Prävention
Der Syphilis kommt in der HIV-Prävention eine besondere Bedeutung zu. Sie ist eine relativ stark verbreitete und leicht übertragbare Infektion, die die Wahrscheinlichkeit, sich mit HIV zu infizieren um den Faktor 2-4 erhöht.
Die Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW hat 2013 Empfehlungen zur HIV-Prävention vor dem Hintergrund der Entwicklung der Syphilis in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht, um sowohl die Akteur*innen der HIV-Prävention in den Kommunen und der Freien Wohlfahrtspflege als auch die Behandler*innen in Kliniken oder niedergelassenen Praxen für die Bedeutsamkeit der Information, Prävention und Therapie zu sensibilisieren.
Die Empfehlung finden Sie hier.
Wo finden Sie mehr zu sexuell übertragbaren Infektionen?
Mehr Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen finden Sie unter aidshilfe.de, liebesleben.de und unter zanzu.de.