Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Weitere Empfehlungen und Standards zu HIV

Nordrhein-Westfalen

Standards der AIDS-Beratung und Koordination des Verbandes der AIDS-KoordinatorInnen NRW. 2015

Die Standards zur Koordination, Prävention, Beratung, Untersuchung und psychosozialer Begleitung des Verbandes der AIDS-KoordinatorInnen in NRW beschreiben unter anderem den Arbeitsauftrag, die Struktur und die Ausgestaltung der Arbeitsbereiche der AIDS-Beratungs- und Koordinationsstellen an den Gesundheitsämtern. Mehr erfahren Sie hier.

Sächsisches Aktionsprogramm zur HIV/AIDS-Bekämpfung. 2013 (2. überarbeitete Auflage des Aktionsprogramms von 2008)
Zu den Themen "Aufklärung und Prävention", "Universeller Zugang zu HIV-Testung und Therapie", " Versorgung Betroffener", "Solidarität und Antidiskriminierung", "Koordination und Kooperation" und "Evaluierung und Qualitätssicherung" werden im Aktionsprogramm des Landes Sachsen Ziele und die Ziele unterstützende Maßnahmen-Bausteine definiert. Mehr lesen Sie hier (PDF).

Standards zur HIV-Beratung und Testung des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg. 2010
Die Standards wurden vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Auftrag der Arbeitsgruppe AIDS- und STI-Prävention des Ministeriums für Arbeit und Soziales erstellt. Sie beziehen sich sowohl auf den klassischen HIV-Antikörper-Test als auch auf den Schnelltest und gehen auf Themen wie Ablauf und Inhalte der Beratung, Durchführung des Tests sowie Inhalte der Ergebnismitteilung und der Nachberatung ein. Mehr lesen Sie hier (PDF).

Rahmenkonzept zur Prävention von HIV/Aids, Hepatitis- und sexuell übertragbaren Infektionen sowie zur Versorgung von Menschen mit HIV/Aids und/oder chronischen Hepatitisinfektionen in Berlin. 2010
Ausgehend von der Beschreibung der vorhandenen Strukturen im Land Berlin werden im Rahmenkonzept übergeordnete Ziele und zielgruppenspezifische Handlungsgrundsätze formuliert. In der dazugehörigen Anlage werden die Ziele konkretisiert und hinführende Maßnahmen detailliert beschrieben (Rahmenkonzept (PDF), Anlage (PDF)).

Zielgruppenspezifische Leitlinien für eine zeitgemäße Aufklärung, Prävention und Bildung zu HIV/AIDS in Mecklenburg-Vorpommern. 2008
Bezugnehmend auf die Ausgangslage und den Landesaktionsplan zur Gesundheitsförderung und Prävention des Landes Mecklenburg-Vorpommern werden strategische Handlungsansätze für die Allgemeinbevölkerung und verschiedene Zielgruppen beschrieben. Mehr lesen Sie hier (PDF).

Deutsch-Österreichische Leitlinie zur medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach HIV-Exposition. 2022
Die vorliegende Leitlinie zur HIV-PEP stellt eine Aktualisierung der Leitlinienversion aus dem Jahr 2018 dar. Inhaltlich hat sich vor allem bezüglich der Indikationen für eine HIV-PEP sehr wenig geändert. Neu sind die Empfehlungen zur PEP nach sexualisierter Gewalt und nach Biss- und seriellen Schnittverletzungen. Die Leitlinie finden Sie unter awmf.org. Eine Liste der Kliniken, die eine HIV-PEP anbieten, finden Sie mit dem Suchwort "PEP-Stelle" in "Kategorien" unter kompass.hiv.

Deutsche AIDS-Hilfe: Empfehlungen für die Vergabe von Drogenkonsumutensilien. 2017
Die Bereitstellung sauberer Spritzen und Nadeln war früher das A und O der HIV-Prävention für i.v. drogengebrauchende Menschen. Seit die hohen Inzidenzen der Hepatitis-C-Infektionen bei Drogengebraucher*innen stärker in den Blickpunkt gerückt sind, sind die Anforderungen an Drogenkonsumutensilien, was die Reichweite, Quantität und Qualität der Vergabe angeht, erheblich gestiegen. Welche konkreten Konsequenzen aus der DRUCK-Studie des Robert Koch-Institutes und der nationalen Strategie BIS 2030 hinsichtlich der Vergabe von Drogenkonsumutensilien gezogen werden sollten, fassen die Empfehlungen zusammen. Das Handlungskonzept finden Sie hier (PDF).

Deutsche AIDS-Hilfe: Leitfaden für die Antidiskriminierungsberatung in Aidshilfen. 2017
Der Leitfaden gibt eine Orientierungshilfe für die Beratung von Menschen, die wegen ihrer HIV-Infektion Benachteiligung oder Ausgrenzung erlebt haben. Er umreißt die handlungsleitenden Prinzipien und beschreibt das mögliche Vorgehen bei der Bearbeitung von Diskriminierungsfällen. Er verdeutlicht die Anwendbarkeit des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes bei HIV-bezogener Diskriminierung, und zeigt auf, wo man sich im Falle von Diskriminierung im Gesundheitswesen beschweren kann. Wichtige Adressen und Veröffentlichungen zum Thema finden sich am Ende des Leitfadens. Den Leitfaden herunterladen können Sie unter aidshilfe.de.

Deutsche AIDS-Hilfe: HIV- und STI-Tests 2017 - Informationen und Standards. 2017
Der Reader "HIV- und STI-Tests 2017" fasst die aktuellen Standards für HIV- und STI-Tests in Aidshilfen zusammen und enthält medizinische und praktische Informationen zu HIV, Syphilis, Hepatitis C, Chlamydien und Gonokokken. Der Reader wurde komplett überarbeitet und ist mit 60 Seiten etwas schlanker als die Vorgängerversion. Neben den Standards wurden auch die medizinischen Informationen aktualisiert. So wurde u.a. ein Kapitel zu neuen Testverfahren (HIV-Einsendetest und Heimtest/Selbsttest) und eine Kapitel zur HIV-PrEP ergänzt. Der Reader richtet sich an Berater*innen von Aidshilfen und anderen Einrichtungen, die Tests durchführen. Herunterladen oder bestellen können Sie die Fachinformation unter aidshilfe.de.

Deutsche AIDS-Gesellschaft: Vorläufige Empfehlungen der DAIG zur Durchführung einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP). August 2016
Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) hat vorläufige Empfehlungen zur HIV-Präexpositionsprophylaxe veröffentlicht. Die Empfehlungen sollen behandelnden Ärztinnen und Ärzten als Hilfestellung bei der Durchführung einer PrEP mit Truvada® dienen. Die PrEP wird als Teil einer Gesamtstrategie zur Prävention einer HIV-Infektion verstanden, zu der begleitende medizinische Diagnostik und Therapie, Konsultationen und Aufklärung über Risikoverhalten und andere Präventionsmaßnahmen ebenso gehören wie ein Angebot zur Untersuchung auf andere sexuell übertragbare Infektionen. Die Empfehlungen enthalten Angaben zur Indikationsstellung, zur Aufklärung und Beratung der Patientinnen und Patienten sowie zu diagnostischen Verfahren vor und während der PrEP. Die vorläufigen Empfehlungen der DAIG zur HIV-PrEP finden Sie hier (PDF).

Votum des Nationalen AIDS-Beirates zur Speicherung von gesundheitsbezogenen Daten in polizeilichen Datenbanken unter dem Kürzel "ANST". 2016
Der Nationale AIDS-Beirat empfiehlt, die Speicherung der Angaben zu Infektionen mit HIV, Hepatitis B und Hepatitis C unter dem Kürzel "ANST" in polizeilichen Datenbanken zu beenden. Schutzmaßnahmen müssen auf gesicherten medizinischen Erkenntnissen beruhen und sachgerecht umgesetzt werden. Das Votum finden Sie hier (PDF).

BIS 2030 - Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen. 2016
Die Bundesregierung hat im April 2016 die neue Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen ("BIS 2030 - Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend") beschlossen. Die Strategie will alle sexuell und durch Blut übertragbaren Infektionen in den Blick nehmen. Durch die Nutzung der Gemeinsamkeiten in der Prävention, Testung und Diagnostik soll die Versorgung insgesamt verbessert werden. Die Strategie finden Sie hier (PDF).

Stellungnahme der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten (DVV) und der Gesellschaft für Virologie (GfV) zur Verkürzung der diagnostischen Lücke bei Labortests und zur Bestätigungsdiagnostik. 2015
Für den Antikörper-Antigen-Kombinationstest (4. Generation Antikörpertest) gilt nun, dass ein negatives Ergebnis bei Erwachsenen eine HIV-Infektion mit hoher Sicherheit ausschließt, wenn in den letzten sechs Wochen kein Risiko vorlag. Der Nukleinsäurenachweis stellt nun neben dem bisher üblichen Immunoblot (Western Blot) ein gleichwertiges Bestätigungsverfahren dar. Die Stellungnahme der gemeinsamen Diagnostikkommission der DVV und der GfV zum Nachweis einer Infektion mit Humanem Immundefizienzvirus (HIV) finden Sie unter rki.de. Den diesbezüglichen HIVreport "6 Wochen und mehr" finden Sie unter hivreport.de.

Informationsblatt der Bundeszahnärztekammer und der Deutschen AIDS-Hilfe zur zahnärztlichen Behandlung von HIV-positiven Patientinnen und Patienten. 2014
Das Informationsblatt für Zahnärztinnen und Zahnärzte macht deutlich, dass über die üblichen hohen Hygienestandards hinaus, die für alle Patientinnen und Patienten bei Zahnbehandlungen einzuhalten sind, für die Behandlung von HIV-Patientinnen und Patienten keine zusätzliche Maßnahmen zur Hygiene und zum Arbeitsschutz ergriffen werden müssen. Für HIV-Infizierte ist weder ein eigener Behandlungsraum erforderlich noch ist es notwendig, sie am Ende eines Sprechtages zu behandeln.
Das Informationsblatt finden Sie hier (PDF).

Votum des Nationalen AIDS-Beirates zum Zugang zu ärztlicher Versorgung, Beratung und HIV-Therapie. 2014
Der Nationale AIDS-Beirat betont, "dass jeder Mensch für die Dauer seines Aufenthaltes in Deutschland einen Zugang zu leitliniengerechter HIV-Therapie haben soll." Er fordert, dass in der Verwaltungspraxis flächendeckend in jedem Bundesland sichergestellt sein muss, dass die leitliniengerechte Behandlung einer HIV-Infektion als eine notwendige Behandlung im Sinne des Asylbewerberleistungsgesetzes anerkannt wird. Auch Menschen ohne Papiere müssen Zugang zu leitliniengerechter HIV-Therapie und Beratung haben, ohne dass sie aufenthaltsbeendende Maßnahmen befürchten müssen. Diese und weitere Empfehlungen zu Fragen des Zugangs zu medizinischer Versorgung finden Sie hier (PDF).

Votum des Nationalen AIDS-Beirates zur Frage der strafrechtlichen Bewertung einer HIV-Übertragung bei einvernehmlichem Sexualverkehr. 2013
Der Nationale AIDS-Beirat betont: "Strafverfahren bezüglich der HIV-Übertragung bei einvernehmlichem Sexualverkehr leisten keinen Beitrag zur HIV-Prävention. Sie können sich sogar kontraproduktiv auf die HIV-Testbereitschaft und die offene Kommunikation von Sexualpartnern auswirken. Demgegenüber liegt es im Interesse des Einzelnen und der Gesellschaft, die HIV-Testbereitschaft zu erhöhen.“ Mehr lesen Sie hier (PDF).

Prävention der nosokomialen Übertragung von humanem Immunschwächevirus (HIV) durch HIV-positive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Empfehlungen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) e.V. und der Gesellschaft für Virologie (GfV) e.V. 2012
Die DVV und die GfV haben Empfehlungen zur Prävention der nosokomialen Übertragung von Humanem Immunschwäche Virus (HIV) durch HIV-positive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen veröffentlicht. Kernsätze der Empfehlung sind: Für alle Tätigkeiten außerhalb des chirurgischen bzw. invasiven Spektrums gibt es unabhängig von der HIV-Viruslast keine Einschränkungen. Bei einer HIV-Viruslast unter 51 Kopien/ml Blutserum können alle Tätigkeiten (auch größere chirurgische Eingriffe) ausgeführt werden, wenn bei „invasiven und operativen“ Tätigkeiten doppelte Handschuhe getragen werden. Bei einer HIV-Viruslast von mehr als 50 Kopien/ml Blutserum gibt es Einschränkungen: Verletzungsträchtige operative Eingriffe dürfen dann nicht mehr ausgeübt werden. Mehr lesen Sie unter dvv-ev.de.

Votum des Nationalen AIDS-Beirates zur Prävention von HIV mit antiretroviralen Medikamenten. 2012
Der Nationale AIDS-Beirat (NAB) beim Bundesministerium für Gesundheit stellt fest, dass bei vorliegender HIV-Infektion eine effektive antiretrovirale Therapie eine HIV-Übertragung verhindert. Er empfiehlt darüber hinaus, diesen Sachverhalt öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Dies bedeutet aus Sicht des NAB jedoch nicht, dass die Therapie nun eine neue Public-Health-Strategie sein kann. Aufgrund einer Vielzahl ungeklärter Fragen wollte der NAB Anfang 2012 kein Votum zum Einsatz einer Prä-Expositionsprophylaxe geben. Mehr lesen Sie hier (PDF).

European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC): Public health guidance on HIV, hepatitis B and C testing in the EU/EEA. An integrated approach. 2018
Die Anleitung will die Staaten der EU/EEA unter anderem durch die Analyse der vorhandenen wissenschaftlichen Daten dabei unterstützen, eine evidenzbasierte Strategie für die Testung der Virusinfektionen HIV, HBV und HCV zu entwickeln. Hintergrund des integrierten Ansatzes bilden die in Europa noch immer relativ hohe Anzahl der HIV-Spätdiagnosen sowie die große Anzahl der der HBV- und HCV-Infizierten, die nichts von ihrer Infektion wissen. Zudem liegt ein integrierter Ansatz auch deswegen nahe, weil sich die Zielgruppen zum Teil erheblich überschneiden. Auch wenn vielleicht nicht alle vom ECDC präferierten Strategien in alle europäischen Regionen passen, liefert die Anleitung viele Entscheidungshilfen bei der Auswahl der Zielgruppen, der Settings, der Testmethoden und des Monitorings. Mehr lesen Sie hier (PDF).

Eidgenössische Kommission für sexuelle Gesundheit (EKSG): Empfehlung zum diagnostischen Fenster bei HIV-Labortests und HIV-Schnelltests. 2018
Die Eidgenössische Kommission empfiehlt für HIV-Schnelltests der 4. Generation (Nachweis von HIV-1- und HIV-2-Antikörpern UND des HIV-1-p24-Antigens) ein diagnostisches Fenster von sechs Wochen. Nicht von der Empfehlung betroffen sind HIV-Selbsttests, die derzeit Tests der 3. Generation sind. In Deutschland gelten aber nach wie vor für alle Schnelltests die Empfehlungen von 2015; dort gilt für alle Schnelltests ein diagnostisches Fenster von 12 Wochen. Eine schnelle Änderung wird in Deutschland nicht erwartet. Die Empfehlungen finden Sie hier (PDF) und unter bag.admin.ch.

ECDC-Leitfaden zur Online-Prävention für schwule Männer
Die Bedeutung der Online-Medien und der sozialen Medien als Kommunikationskanäle nimmt zu. Schwule und bisexuelle Männer haben diese Medien schon früh genutzt.
Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) hat daher einen Leitfaden für die Online-HIV-Prävention für Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben, herausgegeben. Er soll verdeutlichen,
welche digitale Plattformen es gibt und wie sie effektiv zu nutzen sind, welche Kosten für Kampagnen entstehen, wie digitale Plattformen von anderen erfolgreich genutzt wurden, wie schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben, erreicht werden können, auf welche Weise der Inhalt optimiert werden kann, um eine maximale Wirkung zu erzielen undwie der Erfolg bemessen werden kann. Den Leitfaden und alle Anhänge finden Sie hier (PDF). Die einzelnen Teile können Sie herunterladen unter ecdc.europa.eu.

Leitfaden zur Verbesserung niedrigschwelliger Beratungs- und Testangebote. 2017
Das europäische Projekt Euro HIV EDAT hat zum Ziel, frühzeitige HIV-Diagnosen bei besonders bedrohten Gruppen zu fördern und einen rechtzeitigen Zugang zur Behandlung ermöglichen. Im Rahmen des Projektes ist auch der 2013 aus dem europäischen Projekt HIV COBATEST hervorgegangenen Leitfaden zur Verbesserung niedrigschwelliger zielgruppenorientierter Beratungs- und Testangebote 2017 komplett überarbeitet worden. Der Leitfaden führt Erfahrungen aus bereits umgesetzten Beratungs- und Testprojekten zusammen und will damit anderen Akteur*innen Anregungen für die (Weiter-) Entwicklung von Beratungs- und Testangeboten liefern. Geordnet nach einzelnen Aspekten, zum Beispiel szenenahe Herangehensweise, Aufbau von Angeboten zusammen mit der Zielgruppe, involvierte Mitarbeiter*innen, empfiehlt der Leitfaden die Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen. Den Leitfaden in deutscher Sprache finden Sie hier (PDF). Den Leitfaden in englischer, französischer und fünf weiteren europäischen Sprachen finden Sie unter dem Navigationspunkt "Documents - Guide to do it better in our CBVCT centres" unter eurohivedat.eu.

ECDC-Leitfaden für Präventionskampagnen zu HIV, STI und Hepatitis für Schwule und andere Männer die Sex mit Männern haben. 2016
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) will mit diesem Leitfaden die Entwicklung von Kommunikationsstrategien zu HIV, sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI) und Virushepatitiden für Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben, unterstützen. Er richtet sich an Akteur*innen im öffentlichen Gesundheitsdienst, in der Politik und in der Prävention. Der Leitfaden verdeutlicht die Grundprinzipien einer effektiven Community-Strategie und schließt die Überprüfung vorhandener Barrieren für eine zielführende Kommunikation ein. Das zentrale Element dieses Leitfadens ist ein Werkzeugkoffer, der die Planung, Entwicklung und Evaluation von Maßnahmen unterstützt. Die Broschüre enthält darüber hinaus praktische Beispiele für Präventionsbotschaften zu HIV, STI und virale Hepatitis in einfachem Englisch. Den Leitfaden finden Sie hier (PDF).

ECDC-Leitfaden für die HIV- und STI-Prävention bei MSM in Europa. 2015
Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) empfiehlt sieben Kernangebote zur Reduktion von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen bei Männern, die Sex mit Männern haben. Gestützt auf eine systematische Literaturstudie und auf Expertenmeinungen empfiehlt das ECDC in seinem Leitfaden deshalb folgende Kerninterventionen bei Männern, die Sex mit Männern haben: Impfungen gegen Hepatitis A und B, einfach zugängliche Kondome, freiwillige und vertrauliche HIV- und STI-Tests und -Beratung, rechtzeitige Behandlung von HIV, Virushepatitis und STI, Verfügbarkeit verlässlicher Informationen, die MSM in die Lage versetzen, Risiken sexueller Gesundheit und die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen zu verstehen und einzuschätzen, und die das Bewusstsein für den eigenen HIV-Status schärfen, Zentren für MSM mit einem umfassenden Angebot für sexuelle Gesundheit, gezielte Versorgung für MSM mit HIV: antiretrovirale Therapie, Impfung, regelmäßige STI-Tests und -Behandlung, Beratung, Gesundheitsförderung und Selbsthilfeangebote. Den Leitfaden finden Sie hier (PDF).

Leitfaden zur Verbesserung niedrigschwelliger Beratungs- und Testangebote. 2017
Ein Ergebnis des europäischen Forschungsprojektes HIV-COBATEST war die Entwicklung eines Leitfadens für CBVCT-Projekte. CBVCT bedeutet Community Based Voluntary Counseling and Testing, also niedrigschwellige zielgruppenorientierte Beratungs- und Testangebote. Der Leitfaden will Erfahrungen aus bereits umgesetzten Beratungs- und Testprojekten und die Erkenntnisse aus dem HIV-COBATEST-Projekt zusammenführen, anderen zur Verfügung stellen und damit Anregungen für die (Weiter-) Entwicklung von Beratungs- und Testangeboten liefern. Geordnet nach einzelnen Aspekten, z.B.  szenenahe Herangehensweise, Aufbau von Angeboten zusammen mit der Zielgruppe, involvierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, empfiehlt der Leitfaden die Einhaltung bestimmter Bedingungen. Der bereits 2013 veröffentlichte Leitfaden ist 2017 komplett überarbeitet worden. Den Leitfaden in deutscher Sprache finden Sie hier (PDF). Den Leitfaden in englischer, französischer und sechs weiteren europäischen Sprachen finden Sie unter dem Navigationspunkt COBATEST unter eurohivedat.eu.

Sieben Maßnahmen zur Senkung der Infektionsgefahr bei injizierenden Drogenkonsumenten. 2011

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) haben gemeinsame Leitlinien zur Senkung der Infektionsgefahr bei injizierenden Drogenkonsumenten veröffentlicht. Im Mittelpunkt stehen dabei HIV, Hepatitis B und Hepatitis C. Die Leitlinien basieren auf einer ausführlichen Auswertung der wissenschaftlichen Forschung. Die Leitlinien sollen die Politik und die Anbieter von Präventionsmaßnahmen in ihren Bemühungen zur Senkung der Infektionsrisiken unterstützen.

Empfohlen werden

  • Kostenfreie Bereitstellung von sterilem Spritzbesteck und anderem Injektionsmaterial
  • Angebot der Immunisierung gegen Infektionen, für die es bereits wirksame Impfstoffe gibt
  • Pharmakologische Behandlung (Abgabe von Originalstoffen und Substituten)
  • Angebot von diagnostischen Tests auf HIV sowie Hepatitis C und B Viren und andere Infektionen
  • Bereitstellung antiviraler Behandlungen bei Infektionen mit HIV, Hepatitis B oder Hepatitis C
  • Angebote der Gesundheitsförderung
  • Bereitstellung einer breiten Palette von Präventionsangeboten

Die wissenschaftliche Auswertung hat ergeben, dass die Kombination verschiedener Angebote besonders erfolgreich ist. Daher empfehlen die Expertinnen und Experten auch die Intensivierung der gemeinsamen Strategiebildung und Kooperation verschiedener Akteure.
Die Pressemeldung des ECDC und der EBDD finden Sie hier (PDF).
Die gemeinsamen Leitlinien des ECDC und der EBDD finden Sie hier (PDF).
Eine Kurzfassung der Leitlinien des ECDC und der EBDD finden Sie hier (PDF) .
Das Review zur Evidenz von Spritzen-Programmen, Konsumräumen, Beratungsangeboten und anderer Präventionsmethoden finden Sie hier (PDF).
Das Review zur Evidenz pharmakologischer Behandlungsansätze, wie Abgabe von Originalstoffen und Substituten, finden Sie hier (PDF). 

Nationales Programm „HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen" (NPHS), 2011–2017 (Kurzfassung) des Bundesamt für Gesundheit (BAG) der Schweiz. 2010
Für die drei Interventionsachsen "Gesamtbevölkerung der Schweiz", "Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko" (Männer, die mit Männern Sex haben | Migranten und Migrantinnen aus Ländern mit generalisierter Epidemie | Injizierend Drogen konsumierende Menschen | Sexworker und Sexworkerinnen | Gefängnisinsassen) und "Infizierte Personen und deren PartnerInnen" werden Ziele, Maßnahmen und Akteure definiert. Mehr lesen Sie unter bag.admin.ch.

Pariser Community-Erklärung zur Einbeziehung der HIV-Schlüsselgruppen. 2017
Auf der 9. Konferenz der Internationalen AIDS-Gesellschaft zur HIV-Wissenschaft wurde die Pariser Community-Erklärung zur Einbeziehung der HIV-Schlüsselgruppen verabschiedet, die von 80 Aktivist*innen aus aller Welt erarbeitet wurde. Sie steht in der Tradition der Denver-Prinzipien (1983) sowie des GIPA-Prinzips (1994): Beide Erklärungen fordern die Einbeziehung von Menschen mit HIV und Aids in alle Entscheidungsprozesse, die sie betreffen. Die Deutsche Übersetzung finden Sie unter magazin.hiv.

World Health Organisation (WHO): Consolidated guideline on sexual and reproductive health and rights of women living with HIV. 2017
In der Leitlinie zu Gesundheit und Rechten von Frauen mit HIV der WHO sind rund 50 Empfehlungen enthalten. Sie beschreiben, wie die reproduktive und sexuelle Gesundheit von Frauen mit HIV gewahrt und deren Rechte gestärkt werden können. Die Empfehlungen richten sich an die Leitungen von HIV-Programmen und Gesundheitsdiensten als auch an die für das öffentliche Gesundheitswesen zuständigen Politiker*innen. Wichtige Aspekte sind unter anderem, die Gleichstellung der Geschlechter, die Wahrung der Menschenrechte, medizinische, soziale und rechtliche Unterstützung sowie Hilfsangebote bei Ausgrenzung, Stigmatisierung und Erleiden von Gewalt. Mehr lesen Sie unter who.int.

World Health Organization (WHO): Guidelines on HIV-Self-Testing and Partner Notification. 2016
Die Weltgesundheitsorganisation hat Leitlinien zur HIV-Selbsttestung und Partnerbenachrichtigung veröffentlicht, welche die im 2015 herausgegebenen Leitlinien zu HIV-Testangeboten ergänzen. U.a. empfiehlt die WHO, HIV-Selbsttests als zusätzliche Maßnahme zur HIV-Testung und die unterstützte freiwillige Benachrichtigung von Partner*innen Menschen mit HIV als Element eines umfassenden Pakets zur Testung und Behandlung anzubieten. Die informierte Einwilligung, die Vertraulichkeit, die qualitätsgesicherte Beratung vor und nach dem Test, die Bestätigung reaktiver Tests sowie die Erläuterung negativer Tests und nicht zuletzt die Anbindung an Angebote zur Prävention, Behandlung und Versorgung gehören dabei nach wie vor zu den Standards. Die Guidelines finden Sie hier (PDF).

World Health Organization (WHO): Guidelines on HIV-Testing Services. 2015
Die Leitlinien fassen das evidenzbasierte Wissen sowie die bisherigen Test-Leitlinien zusammen. Darüber hinaus wollen sie die Durchführung von HIV-Testangeboten durch fortgebildete Laien unterstützen. Sie geben Anregungen, die Qualität von Testangeboten zu verbessern sowie die Verknüpfung von Testangeboten mit Prävention und Behandlung zu intensiveren. Zusätzlich enthalten die Leitlinien Empfehlungen bezogen auf definierte Bevölkerungsgruppen und Zielgruppen. Die Guidelines finden Sie unter who.int.

World Health Organization (WHO): Consolidated strategic information guidelines for HIV in the health sector. 2015
Die "Consolidated strategic information guidelines for HIV in the health sector" sollen dazu beitragen, Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern relevante Informationen für die Weiterentwicklung von HIV-Präventions- und -behandlungsstrategien zu liefern. Neben zehn globalen Indikatoren enthalten die Guidelines 50 länderspezifische Indikatoren, z.B. zu Themen wie Diskriminierung, HIV-Test, Zugang zu Therapie. Mehr lesen Sie unter who.int.

World Health Organization (WHO): Consolidated guidelines on HIV prevention, diagnosis, treatment and care for key populations. 2014
Im Mittelpunkt der Empfehlungen stehen die Zielgruppen Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben, Menschen in Haft, intravenös Drogen Gebrauchende, Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter sowie Trans*-Menschen. Die WHO weist in den überarbeiteten Leitlinien besonders darauf hin, dass Stigmatisierung, Diskriminierung und Kriminalisierung abgebaut werden müssen, da sie den Zugang zu Prävention und Behandlung verhindern. Zum ersten Mal empfiehlt die WHO Schwulen und anderen Männern, die Sex mit Männern haben, ergänzend zum Kondomgebrauch über die vorbeugende Einnahme von HIV-Medikamenten zum Schutz vor einer Infektion (HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe, kurz HIV-PrEP) nachzudenken. Die WHO-Leitlinien finden Sie hier (PDF).

Community-Konsensuspapier zum Einsatz der antiretroviralen Therapie zur Prävention der HIV-Übertragung. 2014
Das von der European AIDS Treatment Group und NAM/aidsmap.com gemeinsam mit anderen internationalen Nichtregierungsorganisationen entwickelte Papier fordert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens auf, Menschen mit HIV und deren (potentiellen) Partnerinnen und Partner über den aktuellen Forschungsstand zum Nutzen der antiretroviralen Therapie (ART) für die Prävention zu informieren. Die Ausweitung des Zugangs zur ART zu Präventionszwecken soll aber nicht den Zugang zu anderen bewährten Methoden der Prävention gefährden. Die deutschsprachige Version finden Sie hier (PDF). Das Statement in weiteren Sprachen finden Sie unter hivt4p.org.