Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Arbeitsgemeinschaft informiert zur Juni-Sitzung

Foto: beja6. Oktober 2022 - Die Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW informiert zu ihrer Sitzung am 7. Juni 2022. Auf der Tagesordnung standen die Themen:

  • Vor Ort in Oberhausen
  • Zur Zukunft der HIV/STI-Prävention in und nach der Corona-Pandemie
  • Beratungs-, und Testangebots zu Hepatitis für Migrant*innen und Geflüchtete in Essen
  • Forum Zukunft


Zu Gast in Oberhausen

Im Juni war die Arbeitsgemeinschaft zu Gast in Oberhausen. Cora Nagorny, stellvertretende Geschäftsführung der Aidshilfe Oberhausen, und Lena Steverding, AIDS-Koordinatorin der Stadt Oberhausen, stellten die Arbeit der Aidshilfe und des Gesundheitsamtes sowie die Zusammenarbeit der beiden Organisationen vor. Eingegangen wurde dabei insbesondere auf die örtlichen Rahmenbedingungen und die Schwerpunkte Primärprävention, Test und Beratung, Ambulant betreutes Wohnen, Psychosoziale Dienste, Netzwerkarbeit und die Zusammenarbeit.

Als Herausforderungen der Arbeit werden hervorgehoben:

  • Keine HIV-Schwerpunktpraxis in Oberhausen
  • Angespannte Versorgungsstruktur bei medizinischen Praxen
  • Schwierigkeiten, Fachpersonal zu bekommen
  • Zugang für Menschen mit stark ausgeprägter Sprachbarriere zur psy-chiatrischen Versorgung
  • Versorgung im Bereich Substitution
  • Corona-Krise
  • Krieg in der Ukraine

Als Good Practice werden folgende Bereiche beschrieben:

  • Kommunale Vernetzung und Kooperation zwischen Gesundheitsamt und Aidshilfe
  • Überregionale Vernetzung mit Fachkräften in anderen Kommunen zu verschiedenen Themen
  • Ehrenamt der Aidshilfe Oberhausen
  • Mitarbeit in verschiedenen landesweiten Arbeitsgruppen


Beratungs-, und Testangebot zu Hepatitis für Migrant*innen und Geflüchtete in Essen

Das Projekt „Beratungs-, und Testangebot zu Hepatitis für Migrant*innen und Geflüchtete aus den unterschiedlichen Communities insbesondere aus Subsahara-Afrika und LSBTIQ-Geflüchtete sowie andere vulnerable Mig-rant*innengruppen“ ist ein stadtteilbezogenes (11 Termine an vier Standorten im Wechsel) Projekt der Aidshilfe Essen in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Essen, finanziert über Mittel des Integrationsbudgets der Stadt Essen.

Laura Boldorini, Mitarbeiterin des Gesundheitsamts Essen, und Pierre Mayamba, Mitarbeiter der Aidshilfe Essen, stellten das Projekt vor. Das Projekt basiert auf den zwei Leitlinien des Handlungsfeldes „Gesund-heit und Vorsorge“ des Konzeptes "Zusammenleben in Vielfalt" der Stadt Essen.

  1. Wir wollen, dass alle Bürgerinnen und Bürger das Gesundheitssystem kennen, sodass sie frühzeitig Beratungsangebote und Leistungen nut-zen können.
  2. Wir streben an, dass kultursensible Angebote im Gesundheitsbereich in Bezug auf religiöse, kulturelle, sprachliche, biografische Bedürfnisse und Bedarfe sichergestellt sind.

In vier Stadtteil-Zentren in Regionen mit hohem Anteil von Menschen mit Einwanderungserfahrung soll ein Beratungsangebot zu Hepatitis, HIV und anderen STI stattfinden. Untersuchungen auf Hepatitis B und C, HIV-Labortest sowie eine Syphilis-Untersuchung sind ebenfalls möglich. Sichergestellt werden sollen auch die Überleitung und Begleitung in ärztliche Behandlung sowie in Einzelfällen Impfungen gegen Hepatitis B bei Menschen, die nicht krankenversichert sind. Das Angebot soll sich vor allem an Menschen aus Subsahara-Afrika und LSBTIQ*-Geflüchtete richten, aber auch andere vulnerable Migrant*innengruppen einbeziehen. Ein Stadtteilzentrum hat sich als Treffpunkt für geflüchtete Ukrainer*innen etabliert, sodass ein Zugang zu dieser Gruppe ebenfalls möglich ist.

Gesundheitsbotschafter*innen aus verschiedenen Kulturen und mit diversen Sprachkenntnissen sind eingebunden. Deren Fortbildung hat bereits stattgefunden. Ebenso wurde auch schon ein erster Präsenztermin realisiert. Die größte Herausforderung wird die Überleitung in die ggf. notwendige Versorgung sein, sofern keine ausreichende Krankenversicherung vorhanden ist.


Das gesamte Protokoll und die zur Veröffentlichung vorgesehenen Anlagen finden Sie hier (PDF).

Mehr zu den Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW finden Sie hier.

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