PreP-Surv-Studie des Robert Koch-Institutes startet
16. Februar 2022 - Für gesetzlich Krankenversicherte mit einem substantiellen HIV-Infektionsrisiko gibt es seit September 2019 einen Anspruch auf HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP). Der gesetzliche Anspruch auf PrEP umfasst die Beratung, die Versorgung mit den Arzneimitteln und die erforderlichen Untersuchungen.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte den Auftrag vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Einführung des Leitungsanspruchs wissenschaftlich zu begleiten und zu evaluieren. Dies geschah im vom RKI geleiteten Forschungsvorhaben "Evaluation der Einführung der HIV-Präexpositionsprophylaxe als Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung" (EvE-PrEP). Die Evaluation bezog sich auf den Zeitraum 01.09.2019 bis 31.12.2020.
Basierend auf den Ergebnissen der EvE-PreP-Studie wird das RKI ab dem Jahr 2022 das Monitoring der Versorgung mit der HIV-PrEP in Deutschland etablieren und verstetigen. Dazu finanziert das BMG das Projekt "Surveillance der Versorgung mit der HIV-Präexpositionsprophylaxe innerhalb der GKV in Deutschland" (PrEP-Surv). Die Laufzeit des Projektes PrEP-Surv ist 01.01.2022 bis 31.12.2023.
Ziele der PrEP-Surv-Studie
Ziel des Vorhabens ist der Aufbau und die Etablierung eines Monitorings der Versorgung mit der PrEP sowie der Entwicklung des STI- und HIV-Infektionsgeschehens bei PrEP-Nutzenden in Deutschland nach allgemein anerkannten wissenschaftlichen Standards. Damit kommt das RKI ebenfalls den Ansprüchen eines europaweiten PrEP-Monitorings nach, die vom European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) im Rahmen einer "Operational Guidance on HIV-PrEP" erarbeitet werden.
Das Projekt gliedert sich in drei Hauptmodule auf:
- Sekundärdaten nutzen und Digitalisierung stärken: Nutzung von Sekundärdaten aus Apotheken, Krankenkassen sowie Daten des Forschungsdatenzentrums (FDZ) des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
- PrEP-Versorgung bei deutschen HIV-Schwerpunktzentren und Digitalisierung im niedergelassenen Bereich stärken: Erhebung von Daten zu PrEP-Gebrauch und PrEP-Versorgung in HIV-Schwerpunktzentren im Netzwerk der deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e.V. (dagnä), Erarbeitung von Konzepten zur Digitalisierung der Datenübermittlung aus der Praxis-Software
- Community-Beteiligung: Einbezug von Communities mit potentiellem PrEP-Bedarf, um Bedarf, Wissen und Gebrauch von PrEP sowie Zugangsbarrieren zu PrEP in den Communities zu erheben
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