Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

6. Juli 2023: Wie steht es um die Long Acting-Therapie in Deutschland? Zahlen zu Verordnungen von Cabotegravir in Deutschland. Zukunft ungewiss?!

Epidemiologisches Bulletin RKIIn Europa ist Cabotegravir (CAB) in Kombination mit Rilpivirin (RPV) seit Dezember 2020 zur dualen Injektionstherapie für die Behandlung von Infektionen mit dem Humanen Immunschwäche-Virus Typ 1 (HIV-1) bei Erwachsenen zugelassen. Im ersten Quartal 2023 befanden sich abhängig von der Berechnungsgrundlage zwischen 1.000 und 1.100 PLWHIV mit GKV unter LA-Therapie. Die nur noch im Abstand von einem oder zwei Monaten notwendige parenterale Applikation ist zwar einerseits vorteilhaft für PLWHIV, die eine orale ART entweder nicht vertragen, diese mit ihrem beruflichen oder privaten Alltag nicht in Einklang bringen können oder die in Sorge um eine ungewollte Offenlegung ihrer HIV-Infektion sind.

Andererseits bringt die LA-Therapie durch ihre Applikation hohe Anforderungen und Einschränkungen in der Flexibilität mit sich: Obwohl die Anzahl der LA-behandelten PLWHIV stetig anstieg, sind dies knapp zwei Jahre nach Markteinführung lediglich rund 1,5 % der geschätzten Gesamtzahl der Menschen unter HIV-Therapie in Deutschland. Zum Beobachtungsende im März 2023 ist es nicht möglich vorherzusagen, wie sich der Verlauf der LA-Therapie in Deutschland weiterentwickeln wird.

Anschlussuntersuchungen zum weiteren Verlauf wären daher sinnvoll und empfehlenswert. Weiter Informationen finden Sie hier unter rki.de.

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