Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

UNAIDS-Direktorin Byanyima zum Welt-Aids-Tag 2022

Foto: UNAIDS (Winnie Byanyima)30. November 2022 - Winnie Byanyima, Exekutivdirektorin von UNAIDS, nimmt den Welt-Aids-Tag zum Anlass, der über 40 Millionen Aids-Toten zu gedenken, eine Bilanz der Aids-Bekämpfung zu ziehen und sich für die Beendigung von Aids einzusetzen.

UNAIDS hat einen neuen Bericht mit dem Titel Dangerous Inequalities (Gefährliche Ungleichheiten) veröffentlicht, der uns darauf aufmerksam macht, dass wir derzeit nicht auf dem besten Weg, Aids bis 2030 zu beenden.


Wer Aids beenden will, muss Gleichberechtigung schaffen

Ungleiche Rechte und Chancen in der Welt verhindern aus Sicht von UNAIDS das Erreichen der gemeinsam vereinbarten Ziele. Die Arbeit an der Gleichberechtigung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen ermöglicht die Beendigung von Aids. Mehrere Zielgruppen stehen dabei im Vordergrund:

  • Verbesserung der Chancen von Frauen und Mädchen (Schulbildung, umfassende Sexualerziehung und andere Maßnahmen zur Stärkung der Rolle der Mädchen, bessere Verknüpfung von Angeboten zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit mit Angeboten zu dem Themenfeld "sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt und HIV")
  • Gleichberechtigung für benachteiligte Gruppen schaffen, insbesondere für schwule Männer und anderen Männern, die Sex mit Männern haben, Menschen, die Drogen injizieren, Sexarbeiter*innen und Transgender-Frauen
  • Bekämpfung der Stigmatisierung von Menschen mit HIV
  • Verhinderung von Mutter-Kind-Übertragungen und Verbesserung des Zugangs zur Behandlung für Kinder mit HIV

UNAIDS fordert alle zum Handeln auf, damit auch für die o.g. Gruppen gewährleistet ist:

  • Gleicher Zugang zu Rechten
  • Gleicher Zugang zu Dienstleistungen
  • Gleicher Zugang zu Ressourcen
  • Gleicher Zugang zur wissenschaftlichen Erkenntnissen und medizinischen Behandlungsmöglichkeiten


COVID-19-Krise und der Ukraine-Krieg haben die Ungleichheiten verstärkt

Winnie Byanyima weist auch darauf hin, dass die COVID-19-Krise und der Krieg in der Ukraine die Ungleichheit weltweit vergrößert haben: "Jeden Tag erhalten die G20-Länder 136 Millionen Dollar an Schuldenrückzahlungen von armen Ländern im Süden. Inzwischen zahlen diese Länder viermal mehr Schulden zurück, als sie für Gesundheit ausgeben, und doppelt so viel, wie sie für Bildung ausgeben. Mitten in der Schulden-, Spar- und Ungleichheitskrise, die die Entwicklungsländer trifft, haben einige reiche Länder ihre Hilfe für die globale Gesundheit gekürzt und erwägen sogar noch stärkere Kürzungen. Das ist nicht richtig. Jetzt ist es nicht an der Zeit, sich zurückzuziehen, sondern sich zu engagieren."

Sie erinnert an die Erfolge, die durch die gemeinsame Aids-Bekämpfung schon erreicht werden konnten, darunter mehr als 28 Millionen Menschen, die eine lebensrettende Behandlung erhalten. "Wir müssen die Arbeit zu Ende bringen", schließt sie ihr Statement ab.

Laut UNAIDS lebten im Jahr 2021 38,4 Millionen Menschen mit HIV. 1,5 Millionen Menschen haben sich im Jahr 2021 neu infiziert. 650.000 Menschen sind in diesem Jahr an Aids-definierenden Erkrankungen verstorben.


Das Pressestatement finden Sie unter unaids.org.

Mehr zum Welt-Aids-Tag finden Sie in unserem Spotlight "Welt-Aids-Tag 2022".

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