Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Kampagne zum Welt-Aids-Tag 2021 startet

Foto: beja

4. November 2021 - Menschen mit HIV können bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie leben wie alle anderen. Sie haben dementsprechend auch die gleichen Alltagsprobleme. Mit dieser Botschaft startet heute die Gemeinschaftskampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst." der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) und der Deutschen Aidshilfe (DAH). Anlass ist der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember. Die Kampagne soll der Diskriminierung von HIV-positiven Menschen entgegenwirken.


Fortschritte in der HIV-Therapie

Bis Mitte der 1990er-Jahre führte eine HIV-Infektion meist zur tödlichen Erkrankung Aids, da es keine dauerhaft wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gab. Heute stoppen gut verträgliche HIV-Medikamente die Vermehrung des Virus im Körper. Zudem ist HIV unter Therapie auch beim Sex nicht mehr übertragbar. Menschen mit HIV können Kinder zur Welt bringen, ohne dass es zu einer Übertragung kommt. Dementsprechend muss eine chronische HIV-Infektion die Lebensqualität nicht mehr beeinträchtigen – in keinem Lebensbereich.


Das Leben steht im Vordergrund – nicht HIV

Das Leben mit HIV sieht heute tatsächlich anders aus, als viele Menschen denken: HIV steht nicht mehr im Vordergrund. Das zeigt die Gemeinschaftskampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst." anhand von Alltagsproblemen und einem Augenzwinkern: Visagist Ahmed leidet im Job unter verspäteten Zügen. Nicole hat Prüfungsstress an der Universität. Rentnerin Hildegard bekommt vom Altern graue Haare. Der junge Altenpfleger Dejan quält sich beim Aufstehen vor der Frühschicht. Und bei Johanna, HIV-positiv, und Simon, HIV-negativ, steht nur die Hausarbeit der glücklichen Zweisamkeit entgegen. Kampagnen-Protagonistin Hildegard, 74 Jahre alt, bringt es auf den Punkt: "Ich möchte, dass die Leute endlich begreifen, dass von uns keine Gefahr ausgeht. Ich lebe wegen HIV nicht schlechter als andere in meinem Alter."

Die Kampagne transportiert ihre Botschaft sowohl über Informationsmaterialien wie Plakate, Leporellos und Postkarten sowie online, etwa über die sozialen Medien.


Fast alle erleben Diskriminierung

Im Jahr 2020 gaben bei einer Online-Befragung der Studie "positive stimmen" 90 Prozent der Befragten an, sie würden gut mit ihrer HIV-Infektion leben. Drei Viertel fühlten sich gesundheitlich nicht oder nur wenig eingeschränkt. 95 Prozent berichteten jedoch von mindestens einer diskriminierenden Erfahrung in den letzten zwölf Monaten aufgrund von HIV. 52 Prozent gaben an, durch Vorurteile bezüglich der HIV-Infektion in ihrem Leben beeinträchtigt zu sein.


Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Der Welt-Aids-Tag ist der Tag der Solidarität mit HIV-positiven Menschen. Er wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen. Zudem wird am Welt-Aids-Tag der Menschen gedacht, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind. Die wichtigsten Ziele sind ein diskriminierungsfreier Umgang und Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Menschen weltweit. Deshalb rufen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die Deutsche AIDS-Stiftung und die Deutsche Aidshilfe auch dieses Jahr zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf.


Gemeinsame Online-Angebote der Kampagnenpartner BZgA, DAH und DAS zum Welt-Aids-Tag und der Kampagne "Leben mit HIV. Anders als du denkst." finden Sie unter welt-aids-tag.de.
Mehr zum Welt-Aids-Tag finden Sie in unserem Spotlight "Welt-Aids-Tag 2021".