Das Robert Koch-Institut gibt im Epidemiologischen Bulletin vom 23. November einen Überblick über den Verlauf der HIV-Epidemie in Deutschland.
Anlässlich der Identifizierung des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) vor 40 Jahren und des Welt-AIDS-Tages 2023 widmet sich das Epidemiologische Bulletin 47/2023 der HIV-Epidemie in Deutschland und weltweit. Nach einer ersten Infektionswelle um 1985 und einer zweiten ab ca. 2000 sank die jährlich geschätzte Gesamtzahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland kontinuierlich. Laut der vorläufigen Schätzung liegt diese Gesamtzahl im Jahr 2022 bei 1.900 Neu-Infektionen. Davon sind etwa 1.000 (53 %) Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), etwa 520 Personen (27 %) haben sich auf heterosexuellem Weg in Deutschland infiziert, davon 310 Frauen (16 %) und 210 Männer (11 %) und etwa 370 (19 %) Menschen beim intravenösen Drogengebrauch. Damit sind die Neuinfektionen vor allem bei den MSM erneut rückläufig. Gründe dafür sind die Prä-Expositionsprophylaxe, die hauptsächlich von MSM verwendet wird, und die verbesserten Testangebote in Großstädten. Bisher werden wichtige Gruppen nach wie vor nicht ausreichend durch Testangebote erreicht: MSM außerhalb von Großstädten, Menschen mit heterosexuellem Infektionsrisiko und intravenös Drogen konsumierende Menschen, die selten Kontakt mit dem Medizinsystem haben. hier geht es zum Bulletin Nr.47