Hepatitis C in NRW auf dem Vormarsch
23. Dezember 2014 - Nach einem Rückgang bis 2011 ist die Hepatitis C in Nordrhein-Westfalen seit 2012 wieder auf dem Vormarsch.
Ein Großteil der Erstdiagnosen wird bei intravenös Drogengebrauchenden gestellt.
Im Unterschied zu den Vorjahren nahm die Zahl der Meldungen laut Infektionsjahresbericht 2012 des Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) in 2012 wieder zu. 2012 waren 682 Meldungen zu verzeichnen, 2011 618.
Nordrhein-Westfalen liegt laut SurvStat@RKI 2.0 des Robert Koch-Institutes mit 3,83 Erstdiagnosen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2012 deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, der 6,12 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner beträgt.
Eine steigende Tendenz ist aber leider absehbar: 2013 beträgt die Inzidenz in NRW 4,08, 2014 sogar 4,72 (»Robert Koch-Institut: SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de, Abfragedatum: <23.12.2014>«).
Infektionen mit Hepatitis A und B
Die Hepatitis-A-Meldungen sind im Jahr 2012 relativ konstant geblieben. 179 Meldungen waren 2012 laut Infektionsjahresbericht des LZG.NRW zu verzeichnen (2011: 172).
Bezüglich der Hepatitis-B-Infektionen ist ein weiterer Rückgang festzustellen (2010: 172 Meldungen | 2011: 158 Meldungen | 2012 134 Meldungen).
Hepatitis und HIV
Die Hepatitis-Viren haben ähnliche Übertragungswege wie das HI-Virus. Daher kommen bei HIV-Positiven Doppelinfektionen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) bzw. dem Hepatitis-C-Virus (HCV) häufig vor. Da HCV bei Blut-Blut-Kontakten rund zehnmal infektiöser als HIV ist, haben intravenös Drogengebrauchende und Empfängerinnen und Empfänger von Blutprodukten ein höheres Risiko einer Doppelinfektion.
Der Hepatitis-A-Virus wird vor allem über verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser übertragen, kann aber auch durch verunreinigtes Spritzbesteck und beim Sex übertragen werden.
Regionale Verteilung in NRW
Die regionale Verteilung in NRW ist sehr unterschiedlich. Mehr dazu finden Sie hier.