Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

HIV in Europa: Fortschritte und Rückschritte

28. November 2014 – Aus der Europäischen Union (EU) und dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) wurden laut dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) im Jahr 2013 29.000 HIV-Neuinfektionen berichtet.

Angst vor Diskriminierung führt zu vielen Spätdiagnosen

Fast die Hälfte der Infektionen wurden zu spät diagnostiziert, unter Drogen gebrauchenden Menschen in Osteuropa sogar zwei Drittel. Das ECDC erklärt dies vorrangig damit, dass die Angst vor Diskriminierung die Bereitschaft zum Test verringert.

In der EU und dem EWR ist mann-männlicher Sex der bedeutsamste Übertragungsweg. 42 Prozent der Neuinfektionen betreffen schwule Männer und andere Männer, die Sex mit Männern haben. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen hat seit 2004 um 33 Prozent zugenommen.

Dass es in den vergangenen Jahren keinen signifikanten Fortschritt bei der Reduktion der Infektionen gegeben hat, erklärt ECDC Direktor Marc Sprenger damit, dass die besonders riskierten Gruppen immer noch nicht gut genug erreicht würden.

Erfreuliches gibt es in den Bereichen Mutter-Kind-Übertragung und bezüglich Heterosexuellen zu berichten: Die Mutter-Kind-Übertragung wurde in der EU so gut wie beseitigt; die Zahl der Neuinfektionen unter Heterosexuellen ist stetig rückläufig.


Zugang zu Prävention und Behandlung ermöglichen und Grundrechte von Menschen mit HIV/AIDS stärken!

Angesichts dessen, dass bisher nur Teilerfolge erzielt werden konnten, will sich Vytenis Andriukaitis, Kommissar für Gesundheit, darauf konzentrieren, den Menschen, die bisher nicht erreicht wurden, einen Zugang zu Prävention und Behandlung zu ermöglichen, und die Grundrechte von Menschen mit HIV/AIDS zu stärken.


Die Presseerklärung des ECDC finden Sie hier (PDF).
Die Presseerklärung von Vytenis Andriukaitis finden Sie hier (PDF).
Den Surveillance Report 2013 finden Sie unter ecdc.europa.eu.

 

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