
Vernetzung, Kooperationen und Gremien
Die AG Aidsprävention – HIV/STI in NRW setzt sich dafür ein, die Zusammenarbeit der Akteur*innen der HIV/STI-Prävention in Nordrhein-Westfalen zu stärken. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Intensivierung der Kommunikation zwischen den überregionalen Arbeitskreisen und Organisationen von Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der freien Wohlfahrtfahrt.
Durch den intensiven Austausch sollen eine klare Aufgabenteilung, Transparenz und Abstimmung der Angebote, eine schnelle Verbreitung neuer Ideen, ein Bewusstsein für das Know-how der Kooperationspartner*innen, die Entwicklung differenzierterer Angebote sowie die Schonung von Ressourcen erreicht werden.Verschiedene Organisationen und Arbeitskreise fördern diese überregionale Vernetzung und Zusammenarbeit und werden auf unserer Seite vorgestellt.
Die Aidshilfe NRW ist ein Zusammenschluss von Aidshilfen, einem Spezial-Pflegedienst, einem Drogen-Selbsthilfeverein, drei Sozialvereinen für Lesben und Schwule, der Einrichtung sowie dem Queeren Netzwerk NRW. Die Aidshilfe NRW wurde 1985 gegründet. Seitdem versteht sie sich als Forum für Nicht-Regierungs-Organisationen, die im Kontext von HIV und Aids aktiv sind. Der Erfahrungs- und Informationsaustausch sowie die gewachsene Vielfalt an Projekten, Ideen und Meinungen bilden die Grundlage für das Kompetenznetzwerk.
Die Aidshilfe NRW und ihre Mitgliedsorganisationen sind in der zielgruppenspezifischen und community-orientierten Präventionsarbeit aktiv. Besondere Schwerpunkte sind die Lebenswelten schwuler Männer und Drogen gebrauchender Menschen, die Gesundheitsförderung von Menschen mit HIV sowie die Förderung frauenspezifischer und transkultureller Arbeitsansätze. Die Beteiligung der Zielgruppen an der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen, die Förderung der Selbsthilfe, die Verbesserung der grundsätzlichen Lebensverhältnisse von Gruppen, die in besonderer Weise von HIV und Aids betroffen oder bedroht sind, und aktiver Einsatz gegen Diskriminierung der Betroffenen sind Grundprinzipien dieser Präventionsarbeit.
Der Landesverband unterstützt die Arbeit der Mitgliedsorganisationen durch Koordination, Informationsvermittlung und Austausch, Weiterbildung, Fachberatung und organisatorische Hilfestellungen. Er bündelt die Interessen seiner Mitglieder und vertritt diese gegenüber der Politik, dem Gesundheitswesen und der Wirtschaft.
Die Aidshilfe NRW ist in der Landeskommission AIDS vertreten. Mehr über die Aidshilfe NRW erfahren Sie unter nrw.aidshilfe.de. Die zielgruppenspezifische Arbeit der Aidshilfe NRW und ihrer Mitglieder wird auf Landesebene in sechs Landesarbeitsgemeinschaften bzw. Landesarbeitskreisen koordiniert.
Das LfGA NRW berät und unterstützt die Landesregierung, die Behörden und Einrichtungen sowie die Kommunen des Landes Nordrhein-Westfalen in Fragen der Gesundheit und der Gesundheitspolitik.
Die Aufgabenfelder des LfGA NRW reichen von der Gesundheitspolitik über Prävention und Gesundheitsförderung, Förderung von Innovationen im Gesundheitswesen bis hin zu Arzneimittelsicherheit, Infektionsschutz und Hygiene.
Als politischer Fachberater unterstützt das LfGA NRW die Gesundheitsberichterstattung des Landes und stellt Daten, Berichte und Analysen zur Gesundheitssituation in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Das Institut ist unter anderem die Zentralstelle für die Überwachung von Infektionskrankheiten.
Im Arbeitsfeld "Sexuell übertragbare Infektionen" unterstützt das LfGA NRW den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Wahrnehmung seiner vielfältigen Aufgaben durch Bereitstellung diagnostischer Angebote und Koordination in diesem Bereich, durch Fachberatung zur HIV- und Syphilis-Analytik, mit der Erstellung von Konzepten und Leitlinien, durch Kooperation und Vernetzung sowie durch die Koordination von Arbeitsgruppen.
Das LfGA NRW ist in der Landeskommission AIDS vertreten, die die Landesregierung in grundsätzlichen Fragen zu HIV und Aids berät. Es ist im Rahmen der Sektion Sexuelle Gesundheit der Deutschen STI-Gesellschaft an der Erarbeitung von Standards für Beratung, Diagnostik und Therapie sexuell übertragbarer Infektionen beteiligt. Mehr zum Arbeitsbereich "Sexuell übertragbare Infektionen" des LfGA NRW erfahren Sie unter lfga.nrw.de.
Der Arbeitskreis "Sexuelle Gesundheit in NRW" wurde 2005 auf Initiative des damaligen lögd gegründet. In dem Arbeitskreis wirken heute Vertreter*innen aus dem Landesamt für Gesundheit und Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen und den Beratungsstellen zu sexuell übertragbaren Infektionen und HIV aller 53 Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen (NRW) mit.
Der Arbeitskreis fördert die Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes im Bereich sexuell übertragbarer Infektionen in Nordrhein-Westfalen. Laut Infektionsschutzgesetz bieten die Gesundheitsämter bezüglich sexuell übertragbarer Krankheiten Beratung und Untersuchung, in Einzelfällen auch Therapie an. Personen, deren Lebensumstände eine erhöhte Ansteckungsgefahr für sich oder andere mit sich bringen, sollen dabei besondere Beachtung finden.
Der Arbeitskreis gibt Empfehlungen, wie diese Aufgabe konzeptionell und praktisch umgesetzt werden kann. Dabei ist es ihm ein besonderes Anliegen, die Unterschiedlichkeit der 53 Kreise und Städte Nordrhein-Westfalen zu berücksichtigen.
Darüber hinaus dient der Arbeitskreis der Fortbildung, dem Austausch von Erfahrungen und Informationen sowie der Vernetzung der Mitarbeiter*innen der HIV/STI-Beratungsstellen der Gesundheitsämter in NRW. Der Arbeitskreis tagt zwei Mal pro Jahr.
Der Verband der AIDS-KoordinatorInnen NRW e.V. (VAK NRW) wurde im Jahr 2000 gegründet. Er verfolgt das Ziel, in den Bereichen HIV/Aids, sexuell übertragbare Infektionen und in anderen damit zusammenhängenden Arbeitsfeldern die Prävention, Beratung, Betreuung und Versorgung durch Mitarbeiter*innen des öffentlichen Gesundheitswesens zu fördern.
Mitglieder des Verbandes sind vor allem HIV-/Aids- und STI-Fachkräfte und Koordinator*innen NRW im öffentlichen Gesundheitsdienst, Angehörige des öffentlichen Gesundheitswesens, die das Anliegen der HIV-/STI-Prävention fördern wollen.
Der Verband stellt den kontinuierlichen Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Mitarbeiter*innen des öffentlichen Gesundheitswesens in den obengenannten Arbeitsfeldern durch regionale und landesweite Treffen sicher. Er initiiert Arbeitstreffen und Fortbildungsveranstaltungen (Workshops, Fachtagungen) zur Weiterentwicklung von Prävention, Beratung und Versorgung.
Eine zentrale Aufgabe ist die Entwicklung von fachlichen Standards der Aids-Beratung und Aids-Koordination und deren Anpassung an neue gesetzliche Grundlagen oder aktuelle fachliche Bedarfe. Die Standards der Aids-Beratung und Aids-Koordination, eine Liste der Aids-Beratungsstellen an den Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalenfinden und vieles mehr finden Sie unter hiv-sti.nrw.
Der Sprecher*innenkreis ist die Vertretung der an den Gesundheitsämtern beschäftigten Aids-Fachkräfte und -Koordinator*innen. Er wird von den Aids-Fachkräften und -Koordinator*innen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gewählt und besteht aus sieben bis neun Mitgliedern.
Aufgaben des Sprecher*innenkreises sind die Weiterentwicklung der Aids-Präventions-, Beratungs-, Untersuchungs- und Versorgungskonzepte in den Kommunen sowie die (Weiter-)Entwicklung und Überprüfung einheitlicher Standards der Arbeit im Themenfeld "HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI).
Der Sprecher*innenkreis gewährleistet die überregionale Vernetzung der Aids/STI-Beratungsstellen sowie einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch durch die Organisation von Regionaltreffen. Die regionalen Erfahrungen werden gebündelt und fließen in die Entwicklung der Arbeit auf Landesebene ein. Ebenso ist die kollegiale Beratung und Unterstützung der Aids-Fachkräfte und -Koordinator*innen zu unterschiedlichen Fragestellungen eine wesentliche Aufgabe des Sprecher*innenkreises.
Der Sprecher*innenkreis stellt die Verbindung zwischen den örtlichen und regionalen Belangen und der Landesregierung bzw. dem Landesgesundheitsministerium und anderen Strukturen auf Landes- und Bundesebene her. Das geschieht zum einen durch die persönliche Berufung eines Mitglieds des Sprecher*innenkreises in die Landeskommission AIDS zur Beratung der Landesregierung und zum anderen durch regelmäßigen Erfahrungs- und Informationsaustausch mit der Landes-Aids-Koordinatorin im Landesgesundheitsministerium sowie durch die Beteiligung an Fachgremien zu Aids und STI.
Darüber hinaus organisiert der Sprecher*innenkreis die Qualifizierung der Aids-Fachkräfte und -Koordinator*innen mit Hilfe von themenspezifischen Veranstaltungen.
Sexualpädagogische HIV- und STI-Prävention für Jugendliche wird in Nordrhein-Westfalen seit 1988 mit dem Begriff "Youthwork" bezeichnet. Heute bieten über 60 Youthworker*innen in Städten und ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens Projekttage und Informationsveranstaltungen in Schulen und Jugendeinrichtungen an. Ebenso zum Aufgabengebiet gehören Fortbildungen für Multiplikator*innen sowie Beratungsangebote für Jugendliche, Eltern und Betroffene. HIV- und STI-Prävention wird dabei nicht isoliert vermittelt, sondern mit den Themen Sexualität, Gesundheit, Sucht und Lebenskompetenz verknüpft. Überwiegend Träger der Freien Wohlfahrtspflege, aber auch Kommunen sind Anbieter von Youthwork.
Die überregionale fachliche Vernetzung zwischen den Youthworker*innen wird durch die regierungsbezirksbezogenen Regionaltreffen sichergestellt: Hier treffen sich Youthworker*innen des jeweiligen Regierungsbezirks (Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln, Münster) mehrmals jährlich, tauschen Erfahrungen, Methoden und thematische Trends aus. Auf den Regionaltreffen werden jeweils mindestens zwei eine Sprecher*innen pro Regierungsbezirk gewählt.
Alle zehn Personen aus den fünf Regierungsbezirken bilden zusammen den Sprecher*innenkreis der Youthworker*innen. Er bündelt die regionalen Erfahrungen auf der Ebene des Landes Nordrhein-Westfalen und reflektiert den daraus erwachsenden fachlichen Unterstützungs- und Weiterbildungsbedarf.
Auf der Grundlage der Rückmeldungen aus den Regionen konzeptioniert und gestaltet der Sprecher*innenkreis der Youthworker*innen die jährliche landesweite Fachtagung der Youthworker*innen. Auf diesen Fortbildungen werden aktuelle Themen, wie zum Beispiel "Die Bedeutung der Online-Medien für die sexuelle Entwicklung Jugendlicher" aufgegriffen und Konsequenzen für die sexualpädagogische Arbeit abgeleitet.
Mehr zu den Angeboten von Youthwork sowie zu den jeweiligen Ansprechpartner*innen in den Kreisen und Städten Nordrhein-Westfalens finden Sie unter youthwork-nrw.de.
Die Suchtkooperation NRW besteht aus einer Geschäftsstelle, vier Landesfachstellen mit ihren jeweiligen Schwerpunktthemen und dem Beirat. Sie wurde 2011 als landesweite, fachliche Koordinierungs- und Bündelungsstelle eingerichtet.
Geschäftsstelle
Die Aufgabe der Geschäftsstelle besteht in der Koordinations- und Kommunikationsfunktion der inhaltlichen und strukturellen Arbeit der Suchtkooperation NRW. unterstützt den gegenseitigen Informationsaustausch und koordiniert die Abstimmung zwischen dem Beirat, den Landesfachstellen und weiteren für Sucht zuständigen Institutionen in Nordrhein-Westfalen. Sie nimmt eine „Scharnierfunktion“ ein, unterstützt den gegenseitigen Informationsaustausch und koordiniert die Abstimmung zwischen dem Beirat, den Landesfachstellen und weiteren für Sucht zuständigen Institutionen in Nordrhein-Westfalen. Sie koordiniert die Umsetzung der Beiratsempfehlungen innerhalb der Suchtkooperation NRW und – soweit erforderlich – mit anderen geeigneten Stellen. Die Geschäftsstelle nimmt weiterhin fachlich-inhaltliche Aufgaben wahr und führt Projekte zur Unterstützung und Weiterentwicklung der Suchthilfestrukturen in NRW durch. Weitere Informationen zur Geschäftsstelle finden Sie hier.
Beirat der Suchtkooperation NRW
Mitglieder des Beirats der Suchtkooperation NRW (Suko NRW) sind neben dem Land NRW, vertreten durch das Gesundheitsministerium, die Kommunen und die Freie Wohlfahrtspflege, die gemeinschaftlich für die Suchtprävention, die Suchthilfe und die Suchtselbsthilfe in NRW Verantwortung tragen. Aufgaben des Beirates sind die Mitgestaltung der strategischen und inhaltlich-fachlichen Ausrichtung der Suchtkooperation NRW, der fachliche Austausch mit und Beratung der Suchtkooperation NRW zur Weiterentwicklung der Suchthilfestrukturen in NRW sowie die Sicherstellung eines wechselseitigen Informationsflusses der Suchtkooperation NRW und der örtlichen Strukturen. Hinzu kommen die fachliche Unterstützung von Land, Kommunen und Freier Wohlfahrtspflege und die Begleitung und fachliche Unterstützung der Suchthilfestatistik in NRW. Weitere Informationen zum Beirat und seinen Mitgliedern finden Sie auf der Webseite der Suchtkooperation NRW.
Seit dem 7. Juli 1992 berät die Landeskommission Aids die Landesregierung Nordrhein-Westfalen in grundsätzlichen Fragen der Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Eindämmung von AIDS. Sie tritt mindestens einmal pro Jahr zusammen und erarbeitet konkrete Empfehlungen.
Die 26 Mitglieder der Landeskommission werden namentlich vom Gesundheitsministerium berufen. Es sind Vertreter*innen von Institutionen, Verbänden und Vereinen, die direkt oder indirekt mit der Prävention, Beratung, Betreuung und Versorgung von Menschen mit HIV und Aids befasst sind – zum Beispiel Ärztekammern, Kassenärztliche Vereinigungen, Wohlfahrtsverbände, kommunale Spitzenverbände, Aids- und Drogen-Selbsthilfe.
Weitere Informationen zu den Mitgliedern, der Satzung und den Empfehlungen der Kommission finden Sie unter mags.nrw.de.