Empfehlungen zur Sexualaufklärung
Eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) ist ein gesellschaftliches Klima der Akzeptanz von Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und sexuellen Identität. Auch der Abbau von Diskriminierung und Stigmatisierung der von HIV besonders bedrohten bzw. betroffenen Bevölkerungsgruppen sowie von Menschen mit HIV trägt zum Gelingen der Präventionsarbeit bei. Ein sexualpädagogisch ausgerichteter Präventionsansatz ist geeignet, diesen Anforderungen im Rahmen der Aufklärung und Beratung insbesondere auch der nachwachsenden Generationen Rechnung zu tragen. Hier finden Sie nachstehend einige Empfehlungen unterschiedlicher Träger und Organisationen zum Thema Sexualaufklärung.
Die Konzeptentwicklung basiert auf dem Verständnis, dass Behinderung kein Sonderthema ist, sondern als Querschnittsthema von Sexualaufklärung zu handhaben ist. Das Konzept beinhaltet die Unterpunkte Rahmenbedingungen, Begriffsbestimmungen, Behinderung als Lebenserfahrung, Sexualaufklärung, Zielgruppenbestimmung, Aufgabenstellung, Maßnahmen und Schlussfolgerungen. Das Konzept finden Sie hier.
Die Arbeitsgemeinschaft Aidsprävention - HIV/STI in NRW will mit der Beschreibung der wesentlichen Aspekte und Rahmenbedingungen für die sexualpädagogische Präventionsarbeit den in diesem Bereich tätigen Akteurinnen und Akteuren sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vor Ort eine Orientierungshilfe geben und zur Transparenz gegenüber Entscheidungsträgerinnen und -trägern, Bildungseinrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürgern beitragen. Die Arbeitsgemeinschaft empfiehlt allen in Nordrhein-Westfalen sexualpädagogisch Tätigen, das Grundsatzpapier als Arbeitsgrundlage zu nutzen.
Die gesamte Empfehlung zum Download finden Sie hier.
Das Statement betont die Bedeutung der Pluralität und Diversität für die Sexualpädagogik: Verschiedene Aspekte der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bedürfen der pädagogischen Begleitung, zum Beispiel die Themenfelder sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität, ethische und religiöse Überzeugungen sowie Einstellungen zu Sexualität und Beziehungen. Prävention kann nur dann wirksam sein, wenn sie Jugendliche dazu befähigt, sich auch mit problematischen Aspekten von Sexualität und Beziehung auseinanderzusetzen, anstatt diese zu tabuisieren.
Das gesamte Statement finden Sie hier.
Das Rahmenkonzept richtet sich an politische Entscheidungsträger, Bildungseinrichtungen, Gesundheitsbehörden sowie Expertinnen und Experten. Die "Standards for Sexuality Education in Europe" wurden gemeinsam von dem WHO Regionalbüro für Europa und der BZgA in Kooperation mit einer zwanzigköpfigen Gruppe von Expertinnen und Experten aus neun europäischen Ländern erarbeitet. Sie sollen für alle europäischen WHO-Mitgliedsstaaten gelten.
Die Standards beinhalten neben den zu vermittelnden biologischen Fakten sowie den sozialen und psychologischen Aspekten auch Empfehlungen zu den zu erwerbenden Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten sowie den zu fördernden Werthaltungen. Darüber hinaus informiert eine umfangreiche Übersicht darüber, welche Themen im Lehrplan für die jeweilige Altersgruppe abgedeckt sein sollten.
Die Standards basieren auf einem positiven Verständnis von Sexualität, die sie als Teil der physischen und psychischen Gesundheit verstehen. Themen wie Liebe, erfüllende Partnerschaft, körperliches Wohlbefinden, sexuelle Orientierung, aber auch HIV/Aids, ungewollte Schwangerschaften und sexuelle Gewalt sind in eine ganzheitliche Aufklärung eingebettet, die die Selbstbestimmung des Menschen und die Verantwortung für sich selbst und den anderen in den Mittelpunkt stellt.
Die Standards sind kostenlos zu beziehen über bioeg.de.