Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Studie "AIDS im öffentlichen Bewusstsein"

29. Mai 2017 - Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) befragt die Bevölkerung regelmäßig zu Wissen, Einstellungen und Verhalten zum Schutz vor HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Auch das Informations- und Kommunikationsverhalten der Bevölkerung wird mittels der Studie beforscht. 2016 wurden über 3.600 Menschen zwischen Oktober und Dezember 2016 per Telefoninterviews befragt.


Regelmäßige Kondomverwendung nimmt weiter zu

In Bezug auf das Schutzverhalten bei den 16- bis 20-jährigen sexuell Aktiven zeigt sich, dass in den letzten Jahren vor allem die regelmäßige Kondomverwendung (immer oder häufig) weiter angestiegen ist. Insgesamt ist der Anteil derer in dieser Gruppe, die immer oder häufig Kondome benutzen, auch noch in den letzten Jahren weiter angestiegen und hat sich somit von 34 Prozent im Jahr 1988 auf 76 Prozent im Jahr 2016 mehr als verdoppelt. Bei den 16- bis 44-jährigen alleinlebenden Befragten stieg der Anteil derer, die häufig oder immer Kondome nutzten, von 1988 bis 2016 bei den Frauen von 26 Prozent auf 59 Prozent und bei den Männern von 35 Prozent auf 71 Prozent an und liegt damit bei den Männern auf dem höchsten Stand im gesamten Beobachtungszeitraum.


Welche Medien erreichen junge Menschen?

Medien mit intensiver HIV/STI-Aufklärung werden von der jüngeren Bevölkerung (16- bis 20-Jährigen) grundsätzlich häufiger genutzt als von der Gesamtbevölkerung. Die Broschürennutzung der Jüngeren ist nur leicht rückläufig und liegt im Jahr 2016 immer noch bei 26 Prozent. Im Internet haben sich 2016 40 Prozent der 16- bis 20-Jährigen über HIV und andere STI informiert. Angebote zur HIV/STI-Prävention als Werbebanner, Spots oder in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter usw. wurden von 58 Prozent wahrgenommen.


HIV- und STI-Aufklärung in der Schule?

Gegenwärtig geben 94 Prozent der 16- bis 20-jährigen Jugendlichen an, das Thema HIV sei bei ihnen im Unterricht behandelt worden. 79 Prozent berichten, auch das Thema STI sei in der Schule behandelt worden.


Bei Sorge vor einer STI zum Arzt? Leider nicht immer!

Die Sorge vor einer STI ist bei Befragten mit mehreren Sexualpartnerinnen und -partnern deutlich verbreiteter als in der übrigen Bevölkerung. Im Jahr 2016 gaben 40 Prozent in dieser Gruppe an, sich wegen einer möglichen Infektion mit einer STI gesorgt zu haben. Allerdings haben von ihnen lediglich 58 Prozent einen Arzt oder eine Ärztin aufgesucht, um eine mögliche Infektion abklären zu lassen.

Deshalb transportiert die im letzten Jahr begonnene HIV/STI-Präventionskampagne der BZgA, LIEBESLEBEN, neben der Motivierung zum Kondomgebrauch auch die Botschaft "Geht bei Symptomen für eine sexuell übertragbare Infektion zum Arzt".


Den Kurzbericht "AIDS im öffentlichen Bewusstsein 2016" finden Sie zum Download unter bzga.de.


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