Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Medikamentenkosten sind größte Hürde für die PrEP in Europa

18. November 2016 - Im Evidence brief "Pre-exposure prophylaxis for HIV prevention in Europe" berichtet das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) zum aktuellen Umsetzungsstand der Einführung der PrEP in Europa:

  • Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ist Frankreich ist das einzige Land, in dem die PrEP für definierte Gruppen durch die Krankenkassen finanziert wird. Weitere Länder planen oder beginnen die PrEP als Modellprojekt.
  • Als größte Hürde für die Bereitsstellung der PrEP durch das öffentliche Gesundheitswesen werden die Medikamentenkosten gesehen.
  • Relativ wenige Länder informieren die Stakeholder (Entscheidungsträger*innen, Gesundheitsministerien, Fachleute im Gesundheitswesen, Verantwortliche in HIV-Präventionsprogrammen, mögliche PrEP-Nutzer*innen) über die Verwendung der PrEP zur HIV-Prävention.

Enthalten sind auch die Ergebnisse einer nicht repräsentativen Studie, die das ECDC 2016 in Zusammenarbeit mit dem Hornet Gay Social Network durchgeführt hat. Den Fragebogen ausgefüllt haben nichtsdestotrotz über 8.500 schwule Männer. Unter anderem kommt die Studie zu folgenden Ergebnissen:

  • 10 Prozent der HIV-negativen bzw. ungetesteten Befragten berichten, dass sie aktuell eine PrEP einnehmen. 
  • Menschen außerhalb Frankreichs beziehen die PrEP vorrangig aus dem Internet, gefolgt von einer ärztlichen Verschreibung oder einer Forschungsstudie.
  • 69 Prozent gaben an, dass ihre Ärzt*innen von der Einnahme der PrEP wissen.
  • 80 Prozent der aktuell PrEP-Nutzenden werden sie sehr wahrscheinlich auch in den nächsten sechs Monaten nutzen.
  • Etwa ein Viertel derer, die die PrEP aktuell nicht nutzen, werden sie sehr wahrscheinlich in den nächsten sechs Monaten nutzen.

Mehr lesen Sie hier (PDF).

Weitere Details zur PrEP finden Sie in unserem Spotlight PrEP.


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