Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

Drogenkonsumräume in NRW: 2014 über 192.000 Konsumvorgänge

24. März 2015 - In den derzeit landesweit insgesamt zehn Drogenkonsumräumen sind im Jahr 2014 192.224 Konsumvorgänge registriert worden. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Piraten hervor.

Nach Rückgängen der Anzahl der Konsumvorgänge in den vergangenen Jahren ist 2014 wieder eine kleine Zunahme festzustellen.


Leider keine weiteren Anträge auf Einrichtung eines Konsumraums

An zehn Standorten in Nordrhein-Westfalen sind Drogenkonsumräume Teil einer schadensminimierenden Unterstützungsstruktur für drogengebrauchende Menschen: Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Köln, Münster, Troisdorf und Wuppertal. Seit 2010 hat die Landesregierung leider keinen weiteren Antrag auf Einrichtung eines Drogenkonsumraums erhalten.

Über die Bereitstellung einer Möglichkeit zur hygienisch-kontrollierten Applikation von mitgeführten Drogen hinaus stellen Drogenkonsumräume einen bedeutsamen Anknüpfungspunkt für Beratung, Versorgung und Weitervermittlung dar.

So verzeichnete das Team der Drogentherapeutischen Ambulanz des Münsteraner Instituts zur Förderung qualitativer Drogenforschung, akzeptierender Drogenarbeit und rationaler Drogenpolitik (indro) in Münster 2014 neben 11.903 Konsumvorgängen im Konsumraum und 30 Behandlungen von Drogen-Notfällen

  • 2.194 Beratungsgespräche
  • 328 Abszessbehandlungen und 321 sonstige medizinische Behandlungen
  • 94 Kontaktherstellungen zu Entgiftungsbehandlungen
  • 97 Vermittlungen an Substitutionsärztinnen und -ärzte


Mehr zur Antwort auf die Kleine Anfrage lesen Sie unter landtag.nrw.de.

Wie sich der Alltag im Konumraum darstellt, können Sie dem lesenswerten fünfseitigen Bericht "Ein Tag im Konsumraum" aus dem Jahresbericht 2014 der Drogentherapeutischen Ambulanz und Konsumraum von indro (Seite 3-7) entnehmen.

 

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