Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW

25 Jahre Spritzenautomaten in NRW

12. Mai 2014 – Mit einer Fachtagung und einem Festakt beging die Aidshilfe NRW am 6. Mai 2014 das „Silberjubiläum“ des Spritzenautomatenprojekts NRW.


Niedrigschwelligkeit und Akzeptanz

Seit 25 Jahren bieten die inzwischen über 100 Automaten einen niedrigschwelligen Zugang zu Präventionsmitteln für Drogen konsumierende Menschen. "Das Projekt", so der stellvertretende Landesvorsitzende Olaf Lonczewski, "festigt ein Konzept und eine Haltung in AIDS-Hilfe, die sich heute als eines der wichtigsten Erfolgsrezepte für Prävention nicht nur im Drogenbereich darstellt: Niedrigschwelligkeit und akzeptierende Arbeit."

Die Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, Martina Hoffmann-Badache, dankte seitens der Landesregierung allen, die sich an der Weiterentwicklung und Umsetzung des Projekts engagieren. Die niedrigschwelligen Hilfsmaßnahmen seien gesundheitspolitischer Schwerpunkt des Landes. "Im Mittelpunkt steht die Reduzierung der HIV-Ansteckungsrisiken durch umfassende an der Lebensrealität der Menschen orientierte Information und Aufklärung zu 'Safer Use'."


Beispielhaftes Zusammenwirken von AIDS- und Drogenhilfesystem

Das Spritzenautomatenprojekt sei nicht zuletzt ein gelungenes Beispiel für ein erfolgreiches Zusammenwirken von AIDS- und Drogenhilfesystem. Die Einbindung der Drogenhilfeeinrichtungen sowie der Drogenselbsthilfe seien wichtiger Bestandteil einer szenenahen Arbeit. "Auch wenn es bei intravenös Drogenabhängigen in den zurückliegenden Jahren zu einem Rückgang der Zahl der HIV-Neuinfektionen gekommen ist, gehören sie auch heute noch mit schätzungsweise 8 Prozent der gemeldeten HIV-Neuinfektionen zu den Menschen, die von HIV und AIDS besonders betroffen sind.", sagte Hoffmann-Badache. Darum sei die Weiterführung und der landesweite Ausbau des Spritzenautomatenprojekts unverzichtbar.

Die Reden von Martina Hoffmann-Badache, Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, und von Olaf Lonczewski, stellvertretender Landesvorsitzender der Aidshilfe NRW, lesen Sie unter nrw.aidshilfe.de.

Der Morgen vor dem Festakt bot interessante Vorträge und lebhafte Diskussionen zu den Themen

  • Verändertes Risikoverhalten junger Drogenkonsumentinnen
  • Junkie-Selbsthilfe und Drogenhilfe: Partner oder Konkurrenten
  • Spritzenautomaten in Haft

Die Vorträge werden demnächst veröffentlicht unter saferuse-nrw.de.

 

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